德语考试读写部分备考资料05
分类: 德语
时间: 2023-10-19 07:37:14
作者: 全国等级考试资料网
Das Bewusstsein der Maschine
Herbert W. Franke
Pl?tzlich hatten sie mich aus der Menge herausgeholt.
Nichts B?ses ahnend war ich über den Residenzplatz gegangen - ein freier Nachmittag, ich hatte kein bestimmtes Ziel.
Ich war von der Arbeit im philosophischen Institut suspendiert - bis auf Widerruf. Natürlich hatte ich um einen neuen Arbeitsplatz angesucht, und man hatte es registriert. Doch jeder wei?, wie gering die Chance ist.
Und nun war ich von fünf Robotern der Schutzpolizei umgeben, nein, ich muss mich verbessern: Es waren Roboter der Gesundheitspolizei. Was, in aller Welt, wollten sie von mir? Hatte man bei mir eine Krankheit festgestellt? Oder brauchten sie Blut? - vielleicht sogar ein Organ? Da waren sie bei mir an den Falschen geraten - dazu ben?tigten sie meine Zustimmung, und die würden sie nicht kriegen!
Doch es handelte sich um etwas ganz anderes: um eine Sonderaufgabe. Um einen Job! Wei? der Teufel, warum das so eilig war, dass sie mich w?hrend eines Spaziergangs verhafteten!
Sie brachten mich in das Forschungsinstitut für Kybernetik, Robotik und Sensorik. Dort erwarteten mich einige mit wei?en Overalls bekleidete Wissenschaftler und erkl?rten mir, was ich zu tun hatte.
Erst jetzt, vor Anbruch des Experiments, teilte man mir mit, dass die Sache nicht v?llig ungef?hrlich w?re. Man führte mich in eine mit Metall verkleidete Kammer, rasierte mir die Haare links und rechts über den Ohren weg und klebte Elektroden auf die kahlen Stellen. Nun lag ich auf einem weich gepolsterten Tisch - immerhin schien man auf meine Bequemlichkeit Rücksicht zu nehmen. Und dann verlie?en die Damen und Herren in den wei?en Kitteln den Raum und zogen sich ins Kontrollzentrum zurück, dessen Dimensionen jenen von Raumfahrtmissionen nicht nachstanden.
"Winzig kleine Elementarteilchen - und riesengro?e Wolken kosmischen Staubs... Quantensprünge von Billiardstel Sekunden Dauer - und die Existenzspanne von Galaxien... Ma?e, die über alles das hinausgehen, was sich ein Mensch vorstellen kann. Und doch rechnet er damit - wenn es um Zahlenwerte geht, sprengt er seine eigenen Grenzen. Nur in einem Fall h?lt er sich für das Ma? aller Dinge: bei der Intelligenz. Dass es Intelligenzen gibt, die die menschliche milliardenfach übertreffen, erscheint ihm unm?glich. Hierin ?u?ert sich eine bedenkliche Beschr?nkung der menschlichen Phantasie."
Die Verst?ndigung war gut. Zuerst hatte ich Bedenken gehabt, der Aufwand, den man hier trieb, hatte mich irritiert. Was k?nnte passieren? Lichtblitze, die mein Gehirn gewisserma?en blendeten? Ein Donnerget?se, das schmerzte und mich bet?ubte? Nichts von alledem - die Stimme war freundlich und mild... Was gewiss nur eine Umschreibung ist, denn in Wirklichkeit h?rte ich keine Stimme, und ich sah auch nichts - aber trotzdem verstand ich.
Erst jetzt vermochte ich mich mit dem Sinn der Ausführungen auseinanderzusetzen, mich darauf einzustellen. Ich hatte eine Frage gestellt, die man mir vorher angegeben hatte - eine Frage nach maschineller Intelligenz. Wenn es nicht nur darum ging, die prinzipielle M?glichkeit der Direktkommunikation zu beweisen, dann erwartete man wohl von mir, dass ich eine intelligente, logisch fundierte Unterhaltung führte. Ich wollte mein m?glichstes tun.
Herbert W. Franke
Pl?tzlich hatten sie mich aus der Menge herausgeholt.
Nichts B?ses ahnend war ich über den Residenzplatz gegangen - ein freier Nachmittag, ich hatte kein bestimmtes Ziel.
Ich war von der Arbeit im philosophischen Institut suspendiert - bis auf Widerruf. Natürlich hatte ich um einen neuen Arbeitsplatz angesucht, und man hatte es registriert. Doch jeder wei?, wie gering die Chance ist.
Und nun war ich von fünf Robotern der Schutzpolizei umgeben, nein, ich muss mich verbessern: Es waren Roboter der Gesundheitspolizei. Was, in aller Welt, wollten sie von mir? Hatte man bei mir eine Krankheit festgestellt? Oder brauchten sie Blut? - vielleicht sogar ein Organ? Da waren sie bei mir an den Falschen geraten - dazu ben?tigten sie meine Zustimmung, und die würden sie nicht kriegen!
Doch es handelte sich um etwas ganz anderes: um eine Sonderaufgabe. Um einen Job! Wei? der Teufel, warum das so eilig war, dass sie mich w?hrend eines Spaziergangs verhafteten!
Sie brachten mich in das Forschungsinstitut für Kybernetik, Robotik und Sensorik. Dort erwarteten mich einige mit wei?en Overalls bekleidete Wissenschaftler und erkl?rten mir, was ich zu tun hatte.
Erst jetzt, vor Anbruch des Experiments, teilte man mir mit, dass die Sache nicht v?llig ungef?hrlich w?re. Man führte mich in eine mit Metall verkleidete Kammer, rasierte mir die Haare links und rechts über den Ohren weg und klebte Elektroden auf die kahlen Stellen. Nun lag ich auf einem weich gepolsterten Tisch - immerhin schien man auf meine Bequemlichkeit Rücksicht zu nehmen. Und dann verlie?en die Damen und Herren in den wei?en Kitteln den Raum und zogen sich ins Kontrollzentrum zurück, dessen Dimensionen jenen von Raumfahrtmissionen nicht nachstanden.
"Winzig kleine Elementarteilchen - und riesengro?e Wolken kosmischen Staubs... Quantensprünge von Billiardstel Sekunden Dauer - und die Existenzspanne von Galaxien... Ma?e, die über alles das hinausgehen, was sich ein Mensch vorstellen kann. Und doch rechnet er damit - wenn es um Zahlenwerte geht, sprengt er seine eigenen Grenzen. Nur in einem Fall h?lt er sich für das Ma? aller Dinge: bei der Intelligenz. Dass es Intelligenzen gibt, die die menschliche milliardenfach übertreffen, erscheint ihm unm?glich. Hierin ?u?ert sich eine bedenkliche Beschr?nkung der menschlichen Phantasie."
Die Verst?ndigung war gut. Zuerst hatte ich Bedenken gehabt, der Aufwand, den man hier trieb, hatte mich irritiert. Was k?nnte passieren? Lichtblitze, die mein Gehirn gewisserma?en blendeten? Ein Donnerget?se, das schmerzte und mich bet?ubte? Nichts von alledem - die Stimme war freundlich und mild... Was gewiss nur eine Umschreibung ist, denn in Wirklichkeit h?rte ich keine Stimme, und ich sah auch nichts - aber trotzdem verstand ich.
Erst jetzt vermochte ich mich mit dem Sinn der Ausführungen auseinanderzusetzen, mich darauf einzustellen. Ich hatte eine Frage gestellt, die man mir vorher angegeben hatte - eine Frage nach maschineller Intelligenz. Wenn es nicht nur darum ging, die prinzipielle M?glichkeit der Direktkommunikation zu beweisen, dann erwartete man wohl von mir, dass ich eine intelligente, logisch fundierte Unterhaltung führte. Ich wollte mein m?glichstes tun.