德语故事:JudithsundTillsMond(7)
7 DIEBSTAHL
Judith und Till krabbelten den Kraterrand hoch. Ganz schön anstrengend. Obwohl auf dem Mond alles sechs Mal so leicht ist wie auf der Erde. Judith war der Hinweg so kurz vorgekommen. Aber da ging’s ja bergab.
Endlich waren sie am Kraterrand angekommen. Sie kletterten rüber, gingen ein Stück und dann um einen Felsen herum. Da mussten die Räder sein. Die Räder waren nicht da!
Judith riebt sich die Augen. Die Räder waren weg. Das durfe doch nicht wahr sein! Auch Till schaute ganz verdattert drein. "Haben wir sie woanders abgestellt?" Judith wusste genau, dass sie hier standen und nirgends anders. Aber etwas Besseres zu sagen fiel ihr nicht ein.
"Wir haben sie hier abgestellt", sagte Till. "Ich weiß es genau. Aber hier sind sie nicht. Das sieht man ja. Komm, lass uns suchen."
Kopflos rannten beide los, guckten hinter jeden Felsen, jeden Vorsprung und in jede Nische. Aber nichts war da, nichts, nichts, nichts. Judith war den Tränen nahe. Sie wollte auf die Erde. Bald würden ihre Eltern aufwachen und sie suchen. Aufregend war es hier oben, aber - hier war sie nicht zu Hause. Fast fing sie an zu schluchzen.
"Komm, wir gehen noch mal zurück", hörte Judith Till sagen. Da fasste sie neuen Mut. Klar, nicht gleich aufgeben.
Am Platz, wo sie die Räder abgestellt hatten, gab es seltsame Vogelspuren. Oder Hühnerspuren. So groß wie Menschenfüße. Seltsam. Ganz seltsam.
"Gibt es denn hier Hühner?" fragte Judith. "Ich weiß nichts davon. Ich, ich kenne nur Robert und seine Freunde. Aber ich weiß nicht alles vom Mond. Und jetzt habe ich eine Idee. Wir fragen Robert um Rat."
Bevor die Freunde wieder den Krater hinab stiegen, schauten sie sich die Spuren genauer an. Zwei Spurenpaare gingen weg, zu einem Berg hin. Und die Fahrradspuren verliefen genau daneben. Keine Frage mehr, die Vogelwesen hatten die Räder geklaut. Die Spuren gingen soweit das Auge sie verfolgen konnte. Ihnen nachzugehen bedeutete auf jeden Fall, zu spät zur Erde zurückzukommen.
Deshalb kletterten Judith und Till wieder in den Krater. Schon unterwegs nahmen sie per Funk Kontakt mit Robert auf und erklärten kurz, was passiert war. Komisch, dass Till das nicht auch vorhin schon getan hatte, Robert anfunkten. Stattdessen hatte er an das Felsentor geklopft. Obwohl sie so in Sorge war, fragte Judith danach.
"Das hängt damit zusammen, wie wir uns kennen gelernt haben", erläuterte Till. "Aber das werde ich dir ein andermal erzählen."
Kaum waren sie unten, ging das Felsentor auf. Robert trat heraus und sagte gleich, er würde die beiden mit seinem Mondauto nach oben bringen. Ferngesteuert öffnete er ein weiteres Felsentor, den Eingang zu seiner Felsengarage. Von außen konnte man nichts davon sehen. Gut getarnt.
Robert bat die Kinder ins Auto. Sofort brauste er los. Till berichtete von den großen, Hühner- oder Vogelspuren. Robert sagte nichts dazu. Er steuerte und dachte nach. Und schon war er auf der Wiese am kleinen Weiher gelandet.
"In genau einer Woche werde ich die Freunde von der Erde abholen", versprach der freundliche Roboter Robert Robertson. "Ich werde in dieser Zeit Erkundigungen anstellen und hoffe, der jungen Dame und dem jungen Herrn dann ihre Raketenräder zurückgeben zu können. Im Namen aller Mondwesen bitte ich meine Freunde von der Erde um Verzeihung. Mondwesen sind im Allgemeinen keine Diebe. Wer immer die waren, die die Räder gestohlen haben mag, die werden wir finden und zur Rede stellen. Das Mondgericht wird sie verurteilen und bestrafen."
"Danke, Robert", sagte Till. "Es wird schon alles gut gehen. Bis in einer Woche. Vergiss uns nicht."
"Vergessen kann ich nichts."
"Entschuldigung, das hab’ ich ganz vergessen", entschuldigte sich Till.
"Alles gute und auf Wiedersehen", verabschiedete sich Judith. Sie winkten kurz. Robert winkte zurück, zündete die Raketen und -ZISCH, weg war er.
Die neuen Freunde mussten sich trennen. Ein tolles Abenteuer hatten sie miteinander erlebt. Es kam ihnen vor, als würden sie sich schon immer kennen.
Judith schlich leise, leise, leise ins Haus zurück. Es klappte gut. In ihrem Zimmer zog sie sich aus. Im Bett fielen ihr sofort die Augen zu. Sie sank in einen tiefen, tiefen Schlaf.
Wenige Minuten später wollte Mutter sie wecken und bekam sie kaum wach. So etwas hatte sie noch nie erlebt bei ihrer Tochter. Sonst sprang sie bei dem kleinsten Geräusch aus dem Bett. Richtig rütteln und schütteln musste sie ihre Kleine.
Als Judith endlich die Augen aufschlug, fragte Mutter: "Was ist denn los mit dir?"
"Ach, ich war auf dem Mo-o-o-nd", antwortete Judith gähnend.
"Das muss aber ein anstrengender Traum gewesen sein", lachte Mutter und schickte Judith ins Bad. Judith war heilfroh, dass ihr Mutter nicht glaubte. Schlimm genug, dass sie sich verplappert hatte. Wie hätte sie das alles erklären sollen?