德语故事:Elfenlied(2)
分类: 德语
时间: 2023-05-02 08:00:02
作者: 全国等级考试资料网
"Weißt du, Joni, der alte Winburg ist gar nicht so ein harter Bursche, wie er selber immer geglaubt hat. Er hat schon sehr darunter gelitten, als er erfuhr, dass deine Eltern ums Leben kamen, doch zugegeben hätte er es um nichts in der Welt, nicht mal vor sich selber. Er hat sich verändert, der Gute, seid ihr wieder zurück seid. Und ich glaube, nicht zum Schlechten. Stell dir vor, was er gestern Abend sagte: Ganz egal, was es mich kostet, ich finde Elga und Massim!"Die Tante stellte ein Teller mit Kuchenstücken auf den Tisch. Kuchen gabs bisher doch auch nie unter der Woche. Sie bemerkte seinen erstaunten Blick und lachte:"Ja, ich sagte es dir doch. Mein lieber Winburg hat sich sehr zum Guten gewandelt. Er hat zu mir gesagt, wir hätten es nicht nötig, zu sparen, denn mitnehmen in die andere Welt könne niemand etwas. Unglaublich, was? So was aus seinem Mund zu hören. Aber er war stocknüchtern, als er so redete. Mir ist es recht. Weißt du, Joni, mein Mann ist einer der Reichsten in der Stadt, aber du hast es ja selber erlebt, wie geizig er war und wie einfach wir lebten. Ich finde, es schadet nicht, ein wenig zu prassen auf unsere alten Tage."Wieder lachte sie.Jedoch - auch wenn Winburgs Geiz verschwunden war, auch wenn er fast so etwas wie Wärme ausstrahlte - glücklich schien er nicht zu sein. Wenn er spät nach Hause kam, dann blieb er einsilbig und in seinem Blick lagen Hoffnungslosigkeit und Trauer. Joni spürte, dass sein Onkel verzweifelt etwas suchte, das er noch nicht gefunden hatte. Dann blieb er überhaupt drei Tage fort. Nicht einmal Tante Delma konnte sagen, wohin er gegangen war. Aber als er dann wieder auftauchte, staubig, durstig und verschwitzt von einem langen Ritt, hatte sich seine Stimmung geändert. Er kam in die große Eingangshalle seines Hauses, wo Joni und seine Tante an einem niedrigen Tisch saßen und plauderten, und rief:"Joni, ich hab Neuigkeiten!"Er wollte sich zu ihnen setzen, aber seine Frau stellte sich ihm in den Weg und schimpfte, aber ein Lachen klang dabei mit:"Halt, mein Freund! Mit den schmutzigen Kleidern setzt du dich nicht auf das schöne Sofa! Und schau nur, wie dreckig deine Schuhe sind. Du hast es doch oft genug erwähnt, wieviel der Teppich gekostet hat, auf dem du nun stehst."Da begann Winburg schallend zu lachen, drückte seiner verdutzten Frau einen lauten Schmatz auf die Stirn und verließ die Halle. Eine halbe Stunde später kam er zurück, gebadet, mit frischen Kleidern am Leib und einem Grinsen um die Lippen."Darf ich mich jetzt zu euch setzen?", fragte er. Joni staunte immer mehr. Wann sah er je den Onkel lächeln? Und vor einer halben Stunde hatte er sogar laut gelacht. Unfassbar. Winburg selbst schien seine eigene Wandlung nicht aufzufallen, und ganz offensichtlich fühlte er sich nicht unwohl, so als neuer Mensch. Er schenkte Wein für alle drei ein - auch etwas, das es in diesem Hause früher nicht gab - und dann sagte er:"Ich war beim Zauberer auf dem Krähenberg!"Seine Frau stieß einen leisen Schrei des Erschreckens aus. Der alte Magier, der dort oben in der Einschicht des Berges hauste, galt als verschroben und unzugänglich. Ihn suchte man nur dann auf, wenn von keiner anderen Seite mehr Hilfe zu erhoffen stand. Insgeheim bewunderte Joni seinen Onkel für den Mut und die Überwindung, welche ihn solch ein Gang gekostet haben musste. Elga, wieder zu Fassung gekommen, weil sie ja mit eigenen Augen sehen konnte, dass ihrem Mann nichts passiert war, fragte:"Na und, hast du was erfahren?""Und ob", antwortete ihr Winburg, und zu Joni gewandt, fuhr er fort:"Es scheint diese Blumenelfen wirklich zu geben."Joni musste lächeln:"Onkel Winburg, es scheint sie nicht nur zu geben, es GIBT sie tatsächlich! Ich habe sie oft genug getroffen, aber mir wollte ja keiner glauben.""Na gut", sprach der Onkel besänftigend, "du hast also immer recht gehabt. Ich bin jetzt auch geneigt, deinen Hirngesp - ich wollte sagen, deinen Worten Glauben zu schenken. Aber nur um herauszufinden, ob du spinnst oder die Wahrheit sagst, hab ich den schweren Weg auf den Krähenberg nicht unternommen. Ich musste etwas über diese Elfen herausfinden, etwas, das uns weiterhelfen kann."Jetzt war Joni gespannt auf die nächsten Worte seines Vormunds. Der nahm einen guten Schluck und erzählte dann:"Ich sag euch was, der Zauberer ist schon ein komischer Kauz. Jedoch leider nicht komisch genug, um nicht den Wert eines Goldstückes zu kennen. Aber er besitzt ein uraltes Wissen um Dinge, die ich mir nie im Leben hätte träumen lassen. Hab eine Menge über die seltsamsten Wesen erfahren, von deren Existenz ich nicht einmal gehört habe. Auf alle Fälle wusste er einiges über das Elfenvolk. Hast du gewusst, Joni, dass die Blumenelfen eigentlich keine richtigen Elfen sind?"Joni nickte nur. Klar wusste er das, die kleinen Geschöpfe hatten ihm in all den Jahren viel erzählt. Aber nicht alles, wie er sogleich erfahren sollte. Denn Winburg sprach weiter: