德语小说阅读:海底两万里(4)
Augen auf!, hie die Parole der Mannschaft. Doch die Fahrt verlief seit Wochen erfolglos. Am 6. August umfuhren wir das Kap Hoorn und drangen in die Gew sser des Pazifik ein. Die Aussicht auf zweitausend Dollar lie alle sehr wachsam sein.
Nur Ned Land verbrachte mindestens acht Stunden am Tag unter Deck mit Lesen und Schlafen. Als ich ihn darauf ansprach, erkl rte er: "Das Tier wurde vor über zwei Monaten das letzte Mal gesehen. Wir wissen, dass es sich schnell voran bewegt. Ich sehe wenig Sinn darin, es in Gebieten zu suchen, in denen es sich vor zwei Monaten aufgehalten hat."
Die h ufige Spannung und Entt uschung und der Schlafmangel begannen an der Besatzung zu nagen. Nachdem die Abraham Lincoln zwischen Japan und Amerika keinen Punkt unberührt gelassen hatte und es dennoch kein Anzeichen eines Riesen-Narwals gab, begann die Mannschaft zu meutern.
Die zuversichtliche Stimmung hatte sich gründlich ge ndert und nach der Aufmerksamkeitswelle, machte sich jetzt eine demonstrative Fress- und Schlafwelle breit.
Am 2. November forderte eine Abordnung von ihrem Kommandanten, er solle umkehren. Farragut erbat sich noch drei Tage, danach wollte er wieder europ ische Meere ansteuern. Dieses Versprechen verbesserte die Laune und die M nner taten ihr bestes, um die Aufmerksamkeit des Tieres auf sich zu ziehen.
Sie lie en riesige Speckstücke zu Wasser, die allerdings nur Haie anlockten. Am 5. November lief der Termin ab. Wir befanden uns ungef hr 300 Seemeilen von Japan entfernt. Conseil hielt mir gerade einen Vortrag, wie sinnlos mein Handeln sei und ich sechs Monate meines Lebens vergeudet h tte, als Ned Land pl tzlich rief:
"Das gesuchte Ding ahoi! Querab von uns unter Wind!"
Auf diesen Ruf stürzten alle nach Steuerbord. Und tats chlich; zwei Kabell ngen, was knapp 400 Metern entspricht, entfernt, schien das Meer von innen heraus zu leuchten. Das Licht war so stark, dass es nur elektrisch sein konnte. Wie wir noch starrten, begann sich die Lichterscheinung auf uns zu zubewegen.
"Steuer hart steuerbord! Volle Kraft voraus!", schrie Farragut. Die Fregatte entfernte sich, so rasch es ging von der leuchtenden Stelle. Aber das Untier verfolgte uns und bewegte sich doppelt so schnell wie wir. Bestürzung machte sich breit.
Statt anzugreifen, floh die Abraham Lincoln - statt zu verfolgen, wurde sie verfolgt. Als ich Farragut aufsuchte, meinte er: "Ich kann meine Fregatte nicht leichtsinnig auf Spiel setzen, Monsieur Aronnax. Wir müssen den Tag abwarten, dann k nnen wir angreifen."
Ned Land, der sich zu uns begeben hatte, forderte Farragut auf, ihn am n chsten Tag die M glichkeit zu geben, das Untier dingfest zu machen. "Ich brauche ihm nur auf vier Harpunenl ngen nahe zu kommen."
In der Nacht wurden die Kanonen und Harpunenschleudern vorbereitet. Ned Land legte lediglich seine Harpune zurecht.
Als der Tag zu grauen begann, verschwand der elektrische Glanz des Tieres und eine Seemeile entfernt tauchte der schw rzliche K rper aus dem Wasser. Aus seinen beiden Luftl chern schleuderte es mindestens vierzig Meter hohe Wasserdampfstrahlen.
Ned Land begab sich an den Bug und man lie das Tier herankommen. Dann begann eine Jagd, bei der die Abraham Lincoln bestimmt achtzehn Knoten brachte, aber das Untier hielt die Geschwindigkeit locker mit. Als wir nur noch drei ig Meter entfernt waren, schwang Ned Land seine Harpune wir n herten uns weiter und es waren noch sechs Meter als er die Waffe losschleuderte.
Deutlich h rte ich den scharfen Klang des Aufpralls, als habe er Metall getroffen. Das Tier tauchte ab, wobei ein enormer Wasserstrudel entstand, der die Mannschaft zu Boden riss. ein entsetzlicher Sto schleuderte mich über die Reling ins Meer.