Wohnen auf dem Mars
Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts vermutete man, dass es auf dem Mars intelligente Lebewesen gäbe. Man glaubte, dass man mit Hilfe der damals schon recht leistungsfähigen Fernrohre auf der Oberfläche vom Mars ein Netz riesiger Kanäle gesehen hätte. Aus dieser Beobachtung zog man phantastische Schlußfolgerungen. Man nahm an, dass Bewohner des Mars in diesen Kanälen Wasser gesammelt hätten, das dort nur in geringen Mengen vorkommen würde. Man befürchtete, diese Marsmenschen würden eines Tages die Erde wegen des hier reichlich vorhandenen Wassers erobern.

Heute weiß man mehr über den Mars. Nach den Ergebnissen eines amerikanischen Forschungsprojektes von 1976 gibt es kein Leben auf diesem Planeten. Die Kanäle, die man zu sehen geglaubt hatte, existieren nicht. Statt dessen sieht man auf den Bildern, die eine Weltraumsonde zur Erde funkte, eine grenzenlose Sandwüste. Nach den vorgenommenen Messungen besteht die Marsatmosphäre zu 95% aus Kohlendioxid, und die Temperaturen sinken bis zu – 80 Grad Celsius. Allerdings scheint es auf dem Mars Wasser zu geben, und zwar in Form von Eis, das unter dem Sand verborgen ist. Die von der Weltraumsonde übermittelten Bilder zeigen nämlich tiefe Einschnitte im Boden. Man nimmt an, dass sie vor vielen Millionen Jahren durch gewaltige Flüsse entstanden sind.

Wie schon gesagt, hat man keine Spur von Leben auf dem Mars feststellen können, und von den Umweltbedingungen dort hat man auch die Schlußfolgerung gezogen, dass dort kein Lebewesen existieren kann. Dennoch beschäftigen sich zur Zeit Wissenschaftler mit einem Denkmodell, das die Möglichkeit einer Besiedlung des Mars darstellen soll. Wenn dieses Modell auch vielleicht nicht dazu führt, dass eines Tages Menschen auf dem Mars wohnen, so ist es dennoch interessant.