德语故事 :Von Licht in Schatten und zurück
分类: 德语
时间: 2023-10-30 23:41:31
作者: 全国等级考试资料网
Caren träumte und obwohl sie wusste, dass alles nur ein Traum war, ein schrecklicher, beängstigender Traum zwar, aber trotzdem nichts anderes als ein paar Bilder vor ihrem inneren Auge, keine Realität, ihr konnte überhaupt nichts geschehen. Obwohl ihr dies alles klar war, hatte Caren riesige Angst, am liebsten wäre sie aufgewacht und hätte festgestellt, dass die Uhr kurz nach Mitternacht zeigte, sie allein in ihrem Bett lag. Doch wachte sie nicht auf, zu sehr hatte das Grauen sie gepackt, ließ ihre Gedanken, Gefühle vielleicht nie wieder los.Nun stellt sich so mancher wahrscheinlich die Frage, was Caren in dieser Nacht träumte:Ein blasses Gesicht, nein, eher schon eine Fratze mit unnatürlichen, großen, hässlichen Augen, schmalen, fast weißen Lippen, übergroßen Ohren ließen die ganze Gestalt noch wahnsinniger aussehen. Der Körper dieses Wesens - denn eins war klar, dies war kein Mensch - war dünn mit knochigen Armen und Beinen, die jedoch keineswegs eine Spur von Schwäche andeuteten, sondern von einer immensen Kraft.Auch die Kleidung des Wesens erregte ein unangenehmes Gefühl in ihr ... Abscheu wäre wohl der richtige Ausdruck dafür. In der Wirklichkeit hätte der hautenge, violett glänzende, Anzug, der nur das Gesicht, Hände, Füße und Ohren freiließ, bestimmt lächerlich, schlimmstenfalls absurd, gewirkt. Doch hier, in Carens Traumwelt, hinerließ er einen Eindruck des Schreckens.Die langen knorrigen Finger zauberten aus dem Nichts ein Seil hervor. Caren wollte wegrennen, schreien, aufwachen ... irgendetwas tun, nur bloß nicht dastehen und darauf warten, bis sich das kühle Seil um ihre Handgelenke schloss.Doch genau das tat sie. Niemand verschränkte ihre Hände hinter ihrem Rücken und hielt sie fest, dessen war Caren sich bewusst. Es stand kein unsichtbares Ding hinter hier, das darauf wartete bis sein Kollege die Fesseln um ihre Handgelenke schlang. Nein. Ganz von selbst verschränkten sich Carens Hände hinter ihrem Rücken. Trotzdem konnte sie mit Sicherheit sagen, dass sie gegen ihren eigenen Willen diese Bewegung vollführte, so als ob jemand für einen Augenblick ihre Gedanken übernahm. Caren wartete.Das Wesen grinste wahnsinnig. Plötzlich war es hinter ihr. Die Fesseln legten sich - beinahe sanft - um ihre Handgelenke. Am liebsten hätte sie vor Angst geschrien, doch versagte ihre Stimme."Wehr dich nicht. Du brauchst dich nicht zu fürchten", flüsterte das Wesen ihr ins Ohr. Es war das Erste, was es zu ihr sagte, seine Stimme ließ sie erschrocken zusammenfahren. Sie klang rau, heiser, aber absurderweise auch klar und fest. Das Wesen zog noch einmal fest an den Fesseln und strich kurz mit seinen Fingern über die ihren. Nicht nur dieses merkwürdige, schreckliche Wesen, sondern auch Caren spürte den kurzen, leichten elektrischen Schlag, der zwischen ihren Fingerspitzen hin und her zuckte, als sie sich berührten.Was soll das alles? Schoss es ihr durch den Kopf."Komm mit", flüsterte das Wesen wieder, es bestand kein Zweifel, dass dies ein deutlicher Befehl war. Innerlich wehrte Caren sich entschlossen, doch ihre Füße hingegen weigerten sich nicht, dem Befehl des Wesens nachzukommen. Ein Schritt nach dem anderen. Das Wesen spazierte langsam neben ihr her. Wieder ein Schritt, diesmal nicht mehr so zaghaft, wie der erste sondern schon viel sicherer. Carens Inneres dagegen wehrte sich immer heftiger. Erfolglos."Wer bist du eigentlich?" Sie hatte keine Ahnung, warum sie diese Frage stellte. Vielleicht nur um Zeit zu gewinnen oder aus einem Grund, den Caren selbst nicht verstand."Tiburtius." Kam die Antwort nach einigen Sekunden.Was für ein seltsamer Name. Dachte Caren, während sie - immer noch widerwillig - einen steilen Hügel hinauf marschierte. Erst jetzt fiel Caren auf, dass sie einem Weg folgten. Von dieser Entdeckung überrascht, nahm sie ihre Umgebung etwas genauer in Augenschein. Seltsamerweise wirkte alles irgendwie vertraut und gleichzeitig so fremd, als ob sie schon einmal hier gewesen wäre und es wieder vergesse hätte.Reiß dich zusammen! Forderte sie sich selbst auf. Wütend über ihre eigene Dummheit, konzentrierte Caren sich diese seltsam, vertraute Umgebung noch einmal neutraler zu betrachten. Der Hügel stieg immer steiler an, der Gipfel war hinter Nebelschleiern versteckt. Die auch sie langsam einhüllten. Bevor der Nebel stärker wurde hatte Caren noch ein entferntes Waldstück gesehen, Wiesen mit schwarzen Blumen und den Himmel, der eher wie ein finsterer Schatten wirkte. Keine Sterne, keine Häuser, kein Zeichen eines lebenden Wesens außer ihr und Tiburtius.Tiburtius. Auch dieser Name erweckte in ihr dieses vertraute, abstoßende Gefühl."Wohin bringst du mich?" Dieses Mal wusste Caren genau, warum sie wieder eine Frage an ihn stellte: Überall lag eine körperliche, erdrückende Stille, in der Luft die ihr beinahe den Atem nahm."Wirst du schon noch sehen." Anscheinend antwortete Tiburtius immer kurz und bündig. Eines war Caren klar: Sie wollte auf keinen Fall irgendwo hin, schon gar nicht in dieser komischen Traumwelt.Genau! Das ist es! Ich träume das Ganze nur, alles was ich tun muss ist aufwachen! Von diesem Gedanken beflügelt, versuchte sie sich selbst aufzuwecken. Wach auf! Komm schon, verschwinde von hier!Erschrocken, verwirrt und schwer atmend riss Caren die Augen auf, in der selben Sekunde saß sie kerzengerade in ihrem Bett. Nur langsam beruhigte sich ihr rasendes Herz, ebenso wie ihr Atem. Alles nur ein Traum. Nur ein Traum. Mund und Kehle waren staubtrocken, so als wäre sie über ein steiles Gelände marschiert ...Energisch presste sie die Augen zusammen, bis ihr schwindelig wurde. Dann schwang sie die Beine aus dem Bett, drehte das Licht auf und blickte in den Spiegel, der gleich neben dem Lichtschalter hing.Schon seit einigen Jahren erschrak Caren nicht mehr, als sie ihr Gesicht sah. Doch in dieser Nacht war es anders. Ihre rechte, normale Gesichtshälfte hatte eine wächserne, kranke Farbe angenommen. Das heile rechte, hellgrüne Auge bestand fast nur aus der schwarzen Pupille. Die eigentlich schönen, glatten, rötlichen Haare waren zersaust und hingen ihr wirr über die Schultern. Nur ihre linke, verbrannte, für immer zerstörte Gesichtshälfte, hatte sich nicht verändert. Noch immer war ihre Stirn über ihr Auge bis fast zu ihren Lippen mit hässlichen Brandnarben übersät. Niemals würden sie verheilen. Immer wieder würde Caren an diesen schrecklichen Tag erinnert werden.