德语阅读:啤酒的历史
Seit nunmehr 10.000 Jahren wird auf der Erde Bier getrunken - besonders gern, wo es warm und eine kühle Erfrischung von Nöten ist. Und wo ist es besonders warm? Zum Beispiel in Ägypten: Hier avancierte das mit Alraunen, Safran und Anis verfeinerte Bier zum Nationalgetränk. In anderen orientalischen Ländern verfeinerte man das Ur-Bier mit Haschisch und Opium. Bis religiöse (und sicher auch gesundheitliche) Gründe den Rausch beendeten.
Südamerikanische Indianerstämme mischten ihrem Maisbier Kokablätter, Windsamen und Stechapfel bei. Unterdessen entdeckten die Kelten und Germanen den weniger benebelnden Honig als Würze für den im Mitteleuropa des 3. Jahrhunderts v.Chr. sehr beliebten Met.
In Europa schätzte man bereits 800 Jahre vor Christus die Vorteile von Hopfen und Malz. Bis Karl der Große im Jahre 800 nach Christus zum Kaiser gekrönt wurde, war das Brauen weitestgehend Frauensache... weitestgehend: Schon 725 ließen sich Benediktinermönche in Freising nieder und gründeten das Kloster Weihenstephan, die erste beurkundete Brauerei Deutschlands.
Das Kloster existiert noch heute und besitzt neben land- und forstwirtschaftlichen Abteilungen eine der bedeutendsten Fachhochschulen für das Brauwesen, die Brau- und Lebensmitteltechnologie-Fakultät der technischen Universität München.
1328 brauten Augustiner-Mönche als erste nicht private Unternehmer in München.
Im Laufe der Zeit kam dem Bier eine immer größere Bedeutung zu: Wegen seiner nahrhaften Eigenschaften war es ein willkommenes Ersatz-Lebensmittel der Mönche in der Fastenzeit, denn: „Liquida non frangunt ienum“ (Flüssigkeiten brechen das Fasten nicht). Wenn Sie also Katholik sind, wissen Sie nun was zu tun geboten ist...
Auch die Münchner haben daraus gelernt und feiern deshalb seit 1896 das Starkbierfest am Nockherberg, natürlich in der Fastenzeit.
Wegen diverser Bierpreiserhöhungen kam es regelmäßig zu Aufständen, bei denen Fensterscheiben und Inventar der Brauhäuser zu Bruch gingen. Besonders wild ging es in der Salvatorschlacht im Jahr 1888 zu, in der es sogar Tote und Verletzte gab. Andere Zeiten, andere Sitten.
Während man sich damals noch wegen solcherlei Angelegenheiten gegenseitig die Köpfe einschlug, wählt man heute einen friedlicheren Weg und baut lieber bei einer kühlen Maß die eigenen Gehirnzellen ab. In diesem Sinn: Prost!