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德语故事:SternenzauberfürMerle

分类: 德语  时间: 2024-02-02 15:33:10  作者: 全国等级考试资料网 

Judith war sauer, wirklich sauer. Wieder einmal hatten ihre Eltern sie ins Bett gesteckt, obwohl sie nicht die Spur müde war. Nicht die Spur. Judith findet so etwas ungerecht. Die Erwachsenen dürfen aufbleiben, so lange sie wollen. Die gehen genau dann ins Bett, wenn sie die Augen nicht mehr aufhalten können. Keine Minute früher. Und als Kind muss man ins Bett, selbst wenn man noch putzmunter ist. Nur weil die Erwachsenen bestimmen!

"Ich will nicht ins Bett! Ihr geht ja auch noch nicht schlafen", maulte Judith los.

Keine Geschichte bekam Judith vorgelesen an diesem Abend! Das war die Strafe. Keine Gutenacht-Geschichte. Wie gemein Vati doch sein konnte. Und Mutti auch.

Judith empfand das als große Ungerechtigkeit. Sie wurde ins Bett gesteckt und war muffig darüber. Das nahmen die Eltern als Anlass, sie zu bestrafen. Sollte sie vielleicht freundlich lächeln, wenn ihr übel mitgespielt wurde? Sollen die Erwachsenen doch freundlich lächeln, wenn man sie ärgert! Kinder sind ehrlich und ziehen Fläppen, wenn ihnen danach ist.

Na wartet! Das werden sie noch bereuen. Judith würde beweisen, dass sie die ganze Nacht aufbleiben kann, wenn sie will. Heute Nacht würde sie nicht schlafen.

Judith lag im Bett und lauschte. Sie tat eine Weile so, als würde sie im Bett rumschluchzen. Dann tat sie so, als würde sie allmählich einschlafen.

Sie tat nur so. Die Ohren weit aufgesperrt lauschte sie, was die Eltern trieben. Nach einer Weile merkte sie, wie sie ins Badezimmer gingen. Sie unterhielten sich murmelnd. Die elektrische Zahnbürste ratterte. Zweimal rauschte die Wasserspülung. Dann ging die Badezimmertür, dann die Schlafzimmertür. Die Eltern wirtschafteten noch ein wenig ’rum, dann kamen eine Weile überhaupt keine Geräusche mehr. Mutti schien aus irgendeinem Grund noch mal kurz zu stöhnen. Und kurz darauf hörte Judith das tiefe, tiefe Schnarchen ihres Pappis durch sämtliche Zimmerwände hindurch.

Das war Judiths Moment. Sie schob die Bettdecke vorsichtig zur Seite, hob ihren Oberkörper hoch, streckte ein Bein aus dem Bett, dann das andere. Judith setzte sich an die Bettkante, stand auf, leise, leise. Dauernd lauschte sie, ob aus dem Schlafzimmer der Eltern Geräusche kamen. Aber nichts. Nur Vatis Gebrumme.

Leise, leise den Schlafanzug aus. Unterbuxe an, T-Shirt, Hose, Pulli. Zuletzt Socken und Schuhe. Die Eltern merken nichts. Judith nimmt sich ihre Jacke vom Haken. Es ist schon Frühling, aber abends ist es noch kalt, und nachts wird es draußen noch kälter sein.

Ihr ratet sicher schon: Judith will sich aus dem Haus schleichen. Ja, das tut sie. Vorsichtig, ganz vorsichtig, die Ohren gespitzt, drückt sie die Türklinke herunter. Schiebt die Tür einen Spalt auf, dann weiter.

Die Tür knarrt in den Angeln. Judith hält erschrocken inne. Lauscht.

Nein - kein verdächtiges Geräusch aus der Schlafzimmergegend. Judith tritt nun ganz heraus aus ihrem Zimmer. Auf Zehenspitzen schleicht sie durch den Flur. Einige Male knarren die Dielen. Judith bleibt jedes Mal erschrocken stehen. Aber die Eltern merken nichts. Schlummern ahnungslos weiter.

Jetzt kommt das Allerschwerste. Judith muss die Haustür öffnen. Sie dreht ganz langsam den Schlüssel herum. Ein bisschen knackt es. Aber wirklich nur ein bisschen. Jetzt noch den Türgriff runter, Haustüre auf, gerade soviel, dass Judith sich raus quetschen kann.

Uff, das hatte geklappt! Besser, als erwartet. Judith war draußen, schaute an den Himmel. Sie sah den Mond leuchten. Vollmond war an diesem Tag. Der Mond ist Judiths Freund.

Eines musste Judith noch tun. Sie zog den Schlüssel innen raus und schloss die Haustür außen vorsichtig ab. Es konnten ja sonst ganz leicht Einbrecher rein. Das wusste sie von ihren Eltern. Den Schlüssel versteckte sie unter einem Stein. Dann konnte sie ihn nicht verlieren.

Ja. Judith, klug war sie. an alles dachte sie. Zehn Jahre war sie alt. Im September sollte sie in die Oberschule kommen.

Weißt du auch, wie das ist, wenn man abends in seinem Bett liegt und nicht einschlafen kann? Ganz viel tolle Sachen könnte man noch machen, puzzeln zum Beispiel oder mit dem Feuerwehrauto riesengroße Hochhausbrände löschen ... Aber schlafen, pah´, das ist doch nur langweilig!Ich kenne ein Mädchen, Merle heißt sie, bei der ist das ganz anders. Jeden Abend, wenn ihre Mutter die "Gute Nacht Geschichte" gelesen hat und das Abendgebet gesprochen wurde, hopst Merle fröhlich ins Bett. Über ihrem Bett funkeln nämlich ganz viele Sterne. Oma Lotte hat Merle die Sterne geschenkt; nachdem sie einen Besuch im Planetarium gemacht haben. Du weißt nicht was ein Planetarium ist? Das ist ein großes Gebäude, in dem viele Fernrohre stehen. Was man durch die Fernrohre sehen kann, willst du wissen? nun, du kannst damit den Sternenhimmel betrachten, auch am Tag! Es ist, als würdest du mitten in den Sternen stehen. Toll, was? Merle war so begeistert von den vielen großen und kleinen Sternen, dass sie am Liebsten dort geschlafen hätte. Oma Lotte musste dreimal rufen: "Merle das Planetarium schließt jetzt!" bevor Merle merkt, dass sie der letzte Besucher war. Damit Merle auch zuhause immer die Sterne sehen konnte, schenkte Oma Lotte ihr die Aufklebesterne. "Hier, für mein Sternenkind!" sagte sie und dann klebte Merle ein paar Sterne und Oma Lotte ein aar Sterne mitten über Merles Bett. Jeden Abend kann Merle nun unter einem leuchtenden Sternenhimmel einschlafen. Eines Abends, als Merle wieder die Sterne betrachtete, passierte etwas Sonderbares! An ihrem Fenster erschien ein heller Punkt. Er wurde größer und heller und noch größer und noch heller! Merle musste sich die Hand vor die Augen halten, damit sie nicht geblendet wurde. "Vielleicht ein Gewitter", dachte Sie, aber es war kein Donner zu hören, "oder eine Fliegende Untertasse?" Plötzlich war das Licht wieder verschwunden. Merle nahm vorsichtig die Hände von den Augen. Da war doch ein Licht, oder? Neugierig stand Merle auf und ging langsam zum Fenster. Als sie näher kam, traute sie ihren Augen kam! "So etwas kann es doch nicht geben!" dachte sie. Sie öffnete das Fenster - und tatsächlich - da saß ein kleiner Stern auf der Fensterbank und lächelte Merle freundlich an. "Hallo Merle", sagte der Stern."Wer bist du denn?" fragte Merle. "Kennst du mich etwa nicht? Du bist doch ein Sternenkind, und ich bin dein Stern!" Merle glaubte nicht, was sie da hörte, Sie hatte einen Stern? Einen eigenen Stern? Wahnsinn! "Wo kommst du denn her, und warum habe ich dich och nie gesehen?" wollte Merle wissen. "Du siehst mich doch fast jeden Abend, wenn sich keine Wolke vor dein Fenster schiebt. Ich wohne in der Milchstraße 189c und von dort wache ich über deinen Schlaf." erklärte der Stern. "Aber ich habe noch niemals gehört, dass irgendjemand einen Stern zu Besuch hat!" staunte Merle. "Jeder Mensch hat einen Stern, der ihn in der Nacht behütet, aber wenige wissen davon. Doch ganz besondere Menschen, Sternenkinder nämlich, die können schon mal Besuch von ihrem Stern bekommen," erzählte ihr der Stern. "Was für ein Glück", dachte Merle, "dass gerade ich ein Sternenkind bin." Während sie noch überlegte, was man mit so einem Stern wohl alles machen könnte, fragte er: "Willst du mit mir die Milchstraße besuchen und den anderen Sternen "Hallo" sagen?" Natürlich wollte Merle das, aber ihr war ein wenig mulmig, schließlich war sie noch nie mit einem Stern geflogen. "Hab keine Angst mein Sternenkind, ich halte dich gut fest!" beruhigte sie der Stern. Merle gab ihrem Stern die Hand und sagte: "Also los geht´s, auf zur Milchstraße!" Noch ehe Merle "piep" sagen konnte, waren ihr Haus und ihre Stadt schon so klein geworden, dass sie ihr Fenster gar nicht mehr sehen konnte. Schneller und schneller wurden sie und schon sagte der Stern: "Pass auf, wir sind gleich da!" Die Landung war kuschelig weich, und Merle sah sich erst einmal um. So etwas hatte sie noch nie gesehen! Sie stand auf einer Straße, aber die Straße sah aus, als wäre sie aus Zuckerwatte und die Häuser, die rechts und links standen, auch. Selbst die Blumen und Bäume schienen aus Zuckerwatte zu sein. Merle staunte:" Ist dein Bett ach aus Zuckerwatte?" "Das wäre schön, aber alles was du hier siehst, besteht aus Wolkensten. Erdenstein wäre ja viel zu schwer, und wir würden einfach auf die Erde plumsen!" erklärte ihr der Stern. "Und nun pass gut auf, mein Sternenkind!" Er pfiff auf zwei Zacken, was dann passierte verschlug Merle glatt die Sprache: Aus allen Fenstern und Türen schauten tausende und abertausende von Sternen. Kleine und große, dicke und dünne, lange und kurze. Und sie begrüßten Merle auf das Allerfreundlichste. "Hallo Sternenkind!" riefen sie oder "Schön dass du da bist!" Ein ganz besonders kleines Sternchen warf Merle sogar eine Kusshand zu. Kannst du dir vorstellen, wie es ist, wenn so viele Sterne durcheinander reden? Merle jedenfalls winkte und lächelte, sprechen konnte sie vor lauter Staunen nicht mehr. Es war so beeindruckend und unglaublich, was Merle in dieser Nacht erlebte. "Nun wird es aber Zeit für uns", drängte der Stern, "Morgen ist ein neuer Tag, und den willst du doch ausgeschlafen beginnen, oder?" Er nahm Merle an die Hand und flog mit ihr noch Hause. Merle war so müde, dass sie gar nicht mehr merkte, wie der kleine Stern sie sanft in ihr Bett legte und sie zudeckte. "Ich freue mich schon auf den nächsten Besuch bei euch!" flüsterte sie noch im Halbschlaf. Und schon war sie eingeschlafen. Vielleicht kommt dein Stern dich ja auch mal besuchen?

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