德语童话故事:AuchkleineOsterhasenhabenTräume
Munter hoppelt Caesar über den Feldweg. Ab und zu schnuppert er an dem zarten Grün der Sträucher oder knabbert ein Gänseblümchen.
"Endlich Ferien", denkt er und streckt das Näschen in die Sonne.
Der letzte Schultag ist immer besonders anstrengend. Meister Lampe erzählt dann regelmäßig noch einmal alles über Farben und Maltechnik. Dass man sauber arbeiten muss, nicht klecksen soll und welches Muster gerade modern ist.
Caesar findet das langweilig. Ihn interessieren Eier überhaupt nicht. Am Liebsten würde er jetzt sein Bündel schnüren und sich auf die Wanderschaft begeben. Weit, weit weg. Irgendwohin, wo es keine Ostereier zu bemalen gibt.
Seit er denken kann, wünscht er sich, den Weihnachtmann zu treffen und einer seiner Helfer zu werden.
"Einmal im Leben möchte ich richtig große Geschenke verteilen, Mama!", hatte er zu ihr gesagt.
Aber Mama hatte ihn nur kopfschüttelnd angesehen und dann geantwortet: "Caesar! Seit vielen Generationen sind wir Osterhasen! Dein Urgroßvater war Osterhase, dein Großvater …"
"Ja, ich weiß!"
Caesar kannte ihre Antwort schon auswendig. "Und Vater ist Osterhase und ich werde auch mal Osterhase, wenn ich groß bin!"
"Genau so ist es, mein Kleiner!"
Für sie war das Thema damit erledigt.
Nicht so für Caesar!
Heimlich hatte er in Mamas Unterlagen gekramt und nach der Adresse von Onkel Gustav gesucht.
Wenn er sich recht erinnerte, lebte dieser gar nicht weit weg vom Nordpol. Onkel Gustav war ein echter Schneehase und bestimmt würde er sich freuen, wenn Caesar ihn mal besuchte.
Doch das Einzige, was er bis jetzt gefunden hatte, war ein altes, vergilbtes Foto.
Also hatte er angefangen, erst einmal sein Taschengeld für eine Fahrkarte zu sparen. Es würde noch eine ganze Weile dauern, bis er alles für die weite Reise zusammen hatte.
Unwillkürlich muss Caesar seufzen. In seinem Traum sieht er sich neben dem Weihnachtmann auf dem Rentierschlitten sitzen. Vom Nordpol aus brausen sie über den Himmel immer die Milchstrasse entlang …
"He, Hase!" Eine große Krähe stakst auf Caesar zu.
Erschreckt zuckt Caesar zusammen und macht einen Hopser zur Seite.
"Häschen, die träumen, holt der Fuchs! Hast du den Verstand verloren, dich hier ohne Deckung mitten auf den Weg zu hocken?"
"Ach, mir passiert schon nichts!", gibt Caesar zur Antwort. Natürlich weiß er, dass die Krähe Recht hat, aber das würde er niemals zugeben.
"Darf man fragen, von was du so angenehm geträumt hast?"
Neugierig kommt die Krähe ein wenig näher. Caesar zögert. Sollte er der Krähe von seinem größten Traum erzählen?
"Aber nur, wenn du mich nicht auslachst."
"Ehrenwort! Ich werde nicht lachen", verspricht die Krähe und legt ihren Kopf erwartungsvoll ein wenig schief.
"Ich bin auf dem Schlitten vom Weihnachtsmann mitgefahren und habe Geschenke verteilt."
"Hihih", kichert die Krähe und schlägt ein paar Mal mit den Flügeln.
"Jetzt hast du doch gelacht", schmollt Caesar. Tränen glitzern in seinen Augen. Warum soll auch ausgerechnet so eine doofe Krähe ihn auch verstehen.