德语故事:JudithsundTillsMond(17)
17 RUNTER
"Mensch Meier", tönte Till, "wie spät ist es eigentlich. Wir müssen ja auch schließlich mal runter." Keiner der beiden hatte eine Uhr. Und Robert war im Moment nicht zu sehen; der hätte sicher die Zeit gewusst.
Ein Mondkamel hörte die Frage. Es trabte heran und fragte mit tiefer Brummstimme: "Soll ich euch sagen, wie spät es ist?"
"Klar, wär’ unheimlich nett."
Das Kamel kratzte mit seinen Hufen am einen Bein herum und brachte unter seinem Fell eine Uhr zum Vorschein. "Es ist genau 217 Horas, 83 Munts und 19 Sekus."
"Aha", sagte Till, "das ist wohl Mondzeit. Und wie viel ist das, bitte schön, in Erdenzeit. Und zwar Erdenzeit in Deutschland?"
"Ja, das weiß ich auch nicht. Ich weiß nicht, wie man das umrechnet. Das wird hier zu selten gefragt."
"Sicher kann es Robert", meinte Judith. Aber Robert, wo steckte der? Judith und Till fingen an zu suchen. Und das Kamel, freundlich, wie es war, half mit. Wie hieß es, das Kamel? Entschuldigung, natürlich hatte es einen Namen. Aber ich habe ihn vergessen.
Hinter dem Karussell guckten die Sechs, die beiden Kinder, Siggi, die Junghühner und das Kamel. Hinter dem Autoskooter suchten sie. Um das Festzelt gingen sie herum, und hinein schauten sie. Nirgends ein Robert zu sehen.
"Vielleicht müssen wir ihn rufen", schlug Abraham vor. Wer ist denn Abraham, jetzt schon wieder? Abraham? Na, das war doch das Kamel. Ist mir wieder eingefallen, mir Kamel.
"Robert - Robert - Robert!" riefen alle vier. Und Abrahams Stimme war die lauteste. Bald riefen immer mehr Leute mit. Das Geschrei wurde so laut, dass es einfach nicht zu überhören war.
Und plötzlich trat Robert hinter einer Felsspalte hervor. "Was hast du denn da gemacht?" fragte Till neugierig. "Ja, mein Freund, ich war - hähäm - wie sagt man - war pinkeln."
"Pinkeln?" Till lachte. "Ein Roboter, muss der denn pinkeln?"
"Na ja, eigentlich pinkeln ist das nicht. Aber ein wenig Altöl ablassen, das muss ich von Zeit zu Zeit."
"Robert, mein Roboterfreund, der nette Abraham hat uns die Uhrzeit gesagt. In Mondenzeit. Kannst du sie umrechnen in Erdenzeit?"
Klar konnte Robert das. Es machte kurz KLICK, ein Lämpchen flackerte, und Robert schnarrte: "5 nach 6, mitteleuropäische Zeit."
"Dann müssen wir ganz schnell runter. Meine Eltern stehen um viertel vor sieben auf", sagte Till. Judiths Eltern auch um den Dreh. Schnell verabschiedeten sich die Kinder von Abraham und den Junghühnern. "Gute Reise", brummten sie, "schade, dass ihr schon weg müsst!"
"Wir kommen bestimmt wieder", trösteten Judith und Till wie aus einem Munde.
Schnell standen die Pferdchen bereit. Judith und Till halfen Robert und Siggi hinauf, kletterten selbst in den Sattel, und in hurtigem Galopp ging es zum Krankenhaus. Dort standen die Raketenräder. Unterwegs bat Judiths Mondpferd, es wolle unbedingt mit zur Erde kommen.
"Das geht heute nicht. Ein andermal. Wir müssen uns so schon ganz toll beeilen. Und auf den Rädern können wir dich sowieso nicht mitnehmen."
"Bittebittebittebitte", bettelte das Pferdchen." Das war schon immer mein größter Wunsch." Judith konnte nicht verstehen, was auf der langweiligen Erde so toll sein sollte. Aber wenn man noch nie da war, dann mochte es spannend sein.
Robert schlug vor, die Kinder runter zu bringen und Kornblume, das Mondpferd, mitzunehmen. Am Abend wollte er alle drei wieder abholen. Sie könnten ihre Raketenräder nun ja auch noch einen weiteren Tag auf dem Mond lassen. Judith fand die Idee ganz toll, denn sie war, ihr wisst es, eine kleine Pferdenärrin. Auch Till war nach kurzer Überlegung einverstanden. Nun machten sie kehrt und ritten zum Raketenauto.
Robert holte die verlorene Zeit spielend wieder raus. Denn es ging ab, im Sturzflug zur Erde!