德语故事:JudithsundTillsMond(18)
18 ZU SPÄT ZU HAUSE
Nach der Landung sprang Kornblume neugierig zum Teich hinunter. Es wunderte sich: ‚Das ist ja ein riesengroßer Spiegel. Komisch, wozu brauchen wohl die Erdbewohner solche Spiegel?’ Es ging immer näher ran, hielt den Kopf übers Wasser und sah sein Gesicht. Noch ein paar Schritte machte Kornblume und - PLUMPS - lag sie im Teiche. Erschrocken und verdattert sprang sie zurück.
Judith und Till lachten sich kaputt, so drollig sah das aus. Besonders Kornblumes dummes Gesicht.
Auf dem Mond gibt es seit langer Zeit kein fließendes Wasser. Außer in Roberts Höhle. Und das hatte Kornblume noch nicht gesehen. Klar, dass sie ganz schön erschrak, als sie nass wurde. Aber sie beruhigte sich schnell, als Till ihr alles erklärte. Kornblume musste erst lernen, dass Wasser vollkommen harmlos ist.
Judith schickte Kornblume in einen Busch und befahl ihr, dort so lange zu warten, bis sie sie abholte. Bevor sie ging, musste Kornblume hoch und heilig versprechen, sich nicht zu bewegen, wenn Leute vorbeikommen sollten. Sie musste so tun, als sei sie ein Spielzeugpferd. Sie durfte sich nur rühren, wenn Judith oder Till es ihr ausdrücklich sagten.
Jetzt rannte Judith los. Robert war längst abgedüst. Judith hatte nicht mehr viel Zeit.
Verdammt! Die Eltern sind schon auf! Judith überlegt, wie sie ins Haus schleichen kann. Aber Mutter entdeckt sie draußen. Grad so, als hätte sie schon Ausschau nach ihr gehalten.
"Judith, wo kommst du denn her?" ruft Mutter. "Ich halte schon die ganze Zeit Ausschau nach dir. Fast hätte ich die Polizei gerufen!" Das klingt recht, recht vorwurfsvoll.
Doch Judith ist helle. Sofort hat sie eine Ausrede parat. "Weißt du, in der Nacht, da habe ich einen Riesenkrach gehört. Da bin ich aufgewacht. Es hat grad so geklungen, als würde eine Mondrakete starten. Ich war so aufgeregt. Da bin ich runter gegangen und hab’ nachgesehen."
"Ach Kind. Du mit deiner Phantasie. Mondrakete! Ich hab’ die auch gehört. Das war’ n doch nur’ n paar ungezogene Motorrad-Rowdies."
"Das konnt’ ich ja nicht wissen. Was sind denn Rowdies?"
"Na Kerle, die auf nix Rücksicht nehmen. Aber wieso bist du denn nicht gleich wieder rein gekommen? "
"Wollt’ ich ja. Aber die Tür war zugefallen. Und ich hatte keinen Schlüssel mit. Und dann wollte ich euch nicht raus klingeln. Und dann bin ich um den Teich umgelaufen, weil mir’s so kalt war. Obwohl ich extra meine Jacke angezogen habe."
"Armes Kind. Na, frühstücke erst mal und wärm’ dich auf." Das ließ Judith sich nicht zweimal sagen und rannte an den Frühstückstisch. Aber als sie vor dem Marmeladenbrot saß, merkte sie, dass sie kein bisschen Hunger hatte. Der Bauch war voll von Popkorn, Waffeln, Mohrenköpfen, Granatäpfeln, Bratwurst, Pommes und Ketchup.
"Was ist, Kind, hast du dir den Magen verdorben?" fragte die Mutter besorgt. ‚Mein Gott’, dachte Judith, ‚sie darf keinen Verdacht schöpfen.’ "Ich esse schon", sagte sie. "Ich bin nur ein bisschen müde." Dann fing sie an reinzuhauen, als hätte sie drei Tage lang nichts mehr gegessen. Sie platzte gleich - so fühlte sie sich. Und das alles bloß, weil Mutter nichts merken sollte.
Dann schnell auf die Toilette zum Waschen. In einem unbeobachteten Moment den Haustürschlüssel an den Haken gehängt. So - das wäre auch erledigt. Noch mal Glück gehabt. Alles war gut gegangen.
Gleich nach der Toilette wollte Judith zu Kornblume rennen. "Willst du dich nicht erst mal was hinlegen", schlug Mutter vor. "Kann nicht. Tilli hat was ganz Tolles!"
Und SCHWUPP war sie aus dem Haus.
‚Dieses Kind!’ dachte Mutter, und sah ihr hinterher.