德语故事:JudithsundTillsMond(21)
21 GEHEIMNIS DER HOPSERBERGE
"Es ist schon eine Zeit lang her", berichtete Kornblume. "Ich stand alleine in der Nähe der Hopserberge und spielte mit Mondsteinen ’rum. Plötzlich hörte ich eine tiefe, langsame Stimme: ‚Guten Tag, mein liebes Pferdchen, wie heißt du denn?’ Ich sah mich überrascht um, konnte aber niemanden sehen. ‚Wer ist denn da?’ fragte ich deshalb. ‚Na ich’, war die Antwort. Ich entdeckte immer noch niemanden. ‚Wo bist du? Und wer bist du? Ich kenne auch deine Stimme nicht’, sagte ich. ‚Vielleicht ein Geist’, dachte ich. Mir lief ein Schauer über den Rücken. ‚Das gibt es doch nicht, dass man mich übersieht’, klang die dumpfe Stimme. ‚Du stehst doch direkt vor mir.’
Ich sah immer noch niemanden. Nur den Hopserberg. Die Stimme kam aus halber Höhe von ihm herunter. Da war eine Höhle. Die sah ein wenig aus wie ein Mund.
Jetzt sah ich es genau. Die Höhle, der Mund, bewegte sich langsam. Der Hopserberg sprach. Das ist das große Geheimnis der Hopserberge, von dem man immer schon munkelte. Auch sie hatten einen Vorrat an Sauerstoffstaub.
Der Berg erzählte, er langweile sich furchtbar. Er wollte längst hier weg, die andern gingen nicht mit. Deshalb wollte er sich gerne mit jemandem unterhalten, damit die Zeit schneller verging. Normalerweise reden die Berge nicht, wenn Fremde in der Nähe sind. Dann gäbe es einen riesigen Volksauflauf, und so etwas vertragen die Hopserberge nicht. Aber Hopserberg Nummer EINS sagte, ich war ihm gleich sympathisch. Er glaubte mit seiner guten Mondwesenkenntnis, dass ich sein Geheimnis nicht preisgeben würde, wenn er mich darum bäte. Das versprach ich natürlich. Dafür versprach der Hopserberg, dass er mir irgendwann einmal einen Gefallen tun würde. Die Hopserberge kennen sich auf der Vorderseite des Mondes unheimlich gut aus, weil sie seit Jahrtausenden alles genau beobachten. Sogar die Rückseite kennen sie ein bisschen. Aber wirklich nur ein bisschen, denn die Monster sind auch ihnen zu wild. Das mögen sie nicht."
Kornblume hatte nun folgende Idee. Es wollte den ersten Hopserberg nach dem Aufenthalt der freundlichen Stechmücken befragen. Jetzt erst merkte das Mondpferd, dass es in der Aufregung das Geheimnis preisgegeben hatte. Deshalb verlangte es von allen andern, sie dürften das nicht weitersagen und nicht die Hopserberge ansprechen. Sonst sei die Freundschaft mit den Bergen aus, und sie würden nichts verraten. Alle versprachen, das zu tun.
Judith tröstete Kornblume damit, dass es das Geheimnis für einen guten Zweck gelüftet hatte.
Auf ging es also zum ersten Hopserberg. Kornblume galoppierte alleine hin, damit nichts auffiel. Sie schilderte dem Berg den ganzen Vorfall, und Hopserberg Nummer eins sagte: "Gerne will ich dir sagen, wo die Stechmücken wohnen. Ich habe dir ja versprochen, dir einmal einen Gefallen zu tun. Aber sag mal, hast du denn dein Versprechen auch gehalten?"
Kornblume log drauf los: "Ja, das habe ich." Was sollte sie auch sonst sagen? Aber sie wurde dabei etwas rot HINTER den Ohren.
Der Berg fragte nochmals: "Und du hast wirklich niemandem erzählt, dass wir Hopserberge sprechen können?" Kornblume log nochmals, und die GANZEN Ohren wurden rot, als sie ja sagte.
Und nochmals hakte der Hopserberg nach: "Kann es nicht vielleicht doch sein, dass du ein klitzekleinesbisschen geplaudert hast?" Wieder log Kornblume - aber ihr GANZER KOPF lief knallrot an. Sie wusste genau, der Berg merkte, dass sie schummelte.
"Na ja", druckste das Mondpferd herum. "Du musst wissen, wir wussten nicht, was wir tun sollten. Und da schlug ich vor, dich zu fragen. Da MUSSTE ich ja zugeben, dass ich schon mit dir gesprochen habe. Aber glaube mir, keiner von meinen Freunden wird irgend jemandem etwas weitersagen."
"So schlimm ist das ja nicht", lachte der Hopserberg. "Wenn deine Freunde wirklich so nett sein wollen und es für sich behalten, dann will ich nicht so sein. In der Aufregung kann so etwas schon mal passieren. Aber du hättest doch nicht lügen müssen. Vor allem hat Judith recht: es dient einem guten Zweck. Du siehst, ich weiß sowieso alles. Mein Bruder, der dritte Hopserberg hat riesige Lauscher. Er hat alles mitbekommen, was bei den Hühnerleuten besprochen wurde. Das hat er dem zweiten Hopserberg zugeflüstert. Und dieser hat es mir weitergegeben."
Nun fragte Kornblume nochmals, wo die freundlichen Stechmücken auf der Vorderseite wohnen. "Die leben nicht AUF der Vorderseite."
"Mein Gott", erschrak Kornblume", gehören die etwa zu den Hinterseitenwesen?"
"Nie und nimmer", wehrte der Hopserberg ab. Richtig erschrocken klang er bei der Vorstellung.
"Wenn sie nicht auf er Vorderseite und nicht auf der Hinterseite wohnen, dann können sie ja gar nicht auf dem Mond leben", schrie Kornblume aufgeregt.
"AUF dem Mond wohnen sie auch nicht", bestätigte der Berg. "IN dem Mond wohnen sie."
Dann beschrieb der Hopserberg ganz genau die Lage des Unterschlupfs. Man musste unheimlich genau aufpassen, weil er schwer zu finden war. Die Öffnung war gut versteckt und noch kleiner als ein Nasenloch. Von da aus ging es tief, tief, tief in den Mond hinein.
Gut. Nun wusste Kornblume Bescheid. Der Hopserberg fragte: "Wer soll denn eigentlich mit den Steckmücken reden?"
Das wusste das Mondpferdchen nicht, meinte aber, irgendeiner von den Freunden. Vielleicht die Erdenkinder selbst. Weil es ihre Räder waren, um die es ging.
"Und wie wollen sie in den Bau hineinkommen?"
Tja, darüber hatte sich Kornblume keine Gedanken gemacht.
Der Berg gab ihr einen Tipp. Es gibt auf dem Mond einen Zauberfleck. Dort legt man sich auf den Sand, dreht sich dreimal nach rechts und ruft: "Ich will so klein werden wie eine Katze. Im Nu ist man genau so groß wie eine Katze. Man kann sich auch so klein wie eine Stechmücke zaubern. Groß wird man wieder, indem man sagt: "Ich will normal groß sein." Dabei dreht man sich dreimal zurück.
Mit diesen vielen Neuigkeiten kehrte Kornblume zu seinen Freunden zurück. Sie strahlte vor Glück.