德语故事:Die Blumenhüterkinder(2)
分类: 德语
时间: 2019-01-21 12:38:27
作者: 全国等级考试资料网
Ein solches Kind war auch Torian.Torian wohnte im einem kleinen Land, das hiess Peona und lag mitten im Herzen der Welt. Er war ein lieber Bub mit einem guten und reinen Herzen und vielen schönen Eigenschaften. Doch je grösser er wurde, umso häufiger war er unzufrieden, traurig, oder einfach schlecht gelaunt - und er wusste nicht warum.Es waren die Verletzungen, vor denen ihn seine Rüstung nicht immer bewahren konnte, die ihn plagten und quälten. Sie motteten in seinem kleinen Körper und in seinem Herzen und brachten ihn so durcheinander, dass er manchmal ganz verzweifelt war.Seine Eltern und auch seine Lehrer wurden immer ratloser.Oft sah es aus, als könnten die Verletzungen wieder heilen.Doch nach ein paar Wochen fing alles wieder von vorne an. Wieder gab es ein Loch in der Rüstung, und wieder wurde Torian verletzt.In seiner Not verletzte er oft andere Kinder oder Erwachsene - manchmal sogar Tiere. Darüber war er nachher so traurig, dass er sich tagelang in sein Zimmer verkroch.Er mochte kaum noch essen. Er schlief immer weniger, oder er wurde im Schlaf von schrecklichen Träumen geplagt. In der Schule konnte er nicht mehr richtig lernen.So wurde Torian von Tag zu Tag unglücklicher. Schliesslich fürchteten seine Eltern, er könnte in der nächsten Zeit sogar ernstlich krank werden und suchten Rat beim Schmied.Der Schmied schaute sie lange an und wiegte seinen grossen, grauen Kopf."Ja, ich weiss, was eurem Sohn fehlt", sagte er nach einer Weile, "aber ich kann euch nicht helfen. Als Torian seine Rüstung bekommen sollte, habe ich meine Aufgabe erfüllt, so gut ich es vermochte. Mehr steht nicht in meiner Macht." Torians Eltern waren verzweifelt. "Gibt es denn gar keine Hilfe für unser armes Kind? Wie kann es je ein Blumenhüter werden, wenn es immer schwächer wird? Seine Seele geht zugrunde ! " Der Schmied schaute sie lange nachdenklich an."Nun gut", sagte er schliesslich, "ich sehe, wie gross eure Not ist - es gibt jemanden, der euch vielleicht raten kann. Wir Schmiede dürfen zwar nicht von ihr sprechen. Ich denke aber, sie es wird mir verzeihen, wenn sie erfährt, dass die Seele eines Blumenhüters auf dem Spiel steht. Geht zur Meisterin der Schmiede. Sie ist die höchste der weisen Frauen, und sie wohnt auf dem blauen Berg in der gläsernen Burg. Sie wird euch nicht abweisen." Voll neuer Hoffnung machten sich Torians Eltern auf den Weg zur Meisterin der Schmiede. Es war eine lange und mühselige Reise.Oft glaubten sie, den blauen Berg ganz nah zu sehen, da war er im nächsten Augenblick schon wieder in beinahe unerreichbare Ferne gerückt.Aber sie liessen sich nicht entmutigen und erreichten schliesslich ihr Ziel.Sie hatten erwartet, am Ende ihrer Reise eine alte Frau mit weissen Haaren und runzligem Gesicht zu finden, denn der Schmied selbst war ja auch schon sehr alt.Doch die Frau, die sie empfing, hatte ein glattes, sanftes Gesicht, lange schwarze Haare und wunderschöne Hände. Ihr Kleid schien aus einem Stück des nachtblauen Sternenhimmels gefertigt, und von ihren Schultern wehte ein Mantel, der war leicht und fein, wie der Nebel, der nachts aus den Wiesen steigt.Ihre dunklen Augen blickten voll Teilnahme, als die beiden Besucher ihr voll Kummer und Sorge erzählten, weshalb sie zu ihr gekommen waren.Als Torians Eltern schliesslich verstummten, schwieg auch die weise Frau lange. Nachdenklich wanderte ihr Blick von einem zum andern. Dann wandte sie sich ab und ging zum Fenster."Es gibt eine Möglichkeit, eurem Sohn zu helfen", sagte sie leise, "es ist aber eine schwere Prüfung damit verbunden. Es wird sehr weh tun - es kostet euch ein Stück eures Herzens!" Ein Stück des eigenen Herzens ? Wie meinte sie das ? Ach, wurde denn nicht schon jetzt ihr Herz durch das Elend ihres Kindes in Stücke gerissen ?Konnte Torians Rettung denn noch schmerzvoller sein, als ihre bisherige Ohnmacht gegenüber seiner Not ?Die weise Frau winkte sie ans Fenster."Seht ihr diese Berge dort? Sie sind weit weg von hier. Mitten in diesen Bergen gibt es einen Ort, der ist wie eine Insel. Es gibt dort keine Gefahren. Es ist ein stiller, heiliger Ort, wo kranke Seelen wieder gesund werden können. Dorthin könnt ihr euer Kind bringen. Wenn ihr den Menschen, die dort leben, das Stück eures Herzens gebt, machen sie daraus eine Medizin. Mit dieser Medizin werden sie Torians Verletzungen heilen können - und mehr als das - es ist soviel Kraft und Liebe an jenem Ort, dass dort nicht nur Torians Wunden heilen. Auch seine Rüstung wird für immer ganz werden. Und nach der geforderten Zeit kann euer Sohn gesund und stark zu euch zurück kehren." Das war der Rat, den die weise Frau Torians Eltern gab.So traten Torians Eltern mit neuer Hoffnung den Heimweg an.Und so ging Torian in jenen stillen, heiligen Ort.Mit jedem Tag ging es ihm ein winziges Stückchen besser.Tapfer und geduldig ertrug er auch sein Heimweh. Denn er hatte nur einen einzigen grossen Wunsch: er wollte ein guter Blumenhüter werden.