德语故事:Großstadt Tarzan
分类: 德语
时间: 2023-04-04 17:34:43
作者: 全国等级考试资料网
"Erzähl mal, erzähl mal!" schrien die 5-Jährigen Mädchen und Jungen."Was soll ich euch denn erzählen?", fragte sie unschuldig, wobei sie schon längst wusste, dass die Kinder sich in ihre neuste Geschichte verliebt hatten."Na, die Geschichte vom Dschungel", versuchte ein Junge zu erklären."Die, vom tapferen Mann", riefen die anderen, "von diesem, wie heißt er noch...""Vom Krieger?", fragte sie spielerisch,"Ne-e-in!", brüllte es im Chor. "Dieser Mann kann doch mit den Tieren sprechen.""Ach so, dann meint ihr bestimmt einen Förster.""Nein!""Einen König?""Nein doch!""Ach, den Schreck?!", lachte sie."Nein, nein, nein! Es ist der Tarzan!", fiel endlich das Wort."Ach, vom Tarzan, das hättet ihr mir auch gleich sagen können", sagte sie so, als ob sie beleidigt wäre, dass es so lange gedauert hatte, bis sie ihr den Name verraten haben. Sie verstand es, die Kinder zum Lachen zu bringen, deswegen war sie auch froh in einem Kindergarten zu arbeiten. "Aber ich habe die Geschichte doch schon gestern erzählet?", führte sie zu."Ja, aber wir wollen sie wieder hören", riefen die Kinder ungeduldig."Und vorgestern habe ich sie auch schon erzählt?""Ja-a-a!""Und vorvorgestern? Wird es euch denn nicht langweilig?"Sie sah schüttelnde Köpfe und gab nach."Gut, dann machen wir es uns gemütlich", und sie zeigte dabei auf die großen Kissen, die auf dem Boden lagen, und setzte sich selber auf eins davon, "und die Geschichte fängt an."Nach einer kurzen Pause, in der die Kinder versuchten ihren Atem anzuhalten, um die ersten Worte nicht zu verpassen, fing sie an zu erzählen:"Es war einmal ein Mann namens Tarzan, und obwohl er im Urwald geboren und aufgewachsen war, lebte er unter uns. Seine echten Bäume hat er gegen unsere Häuser getauscht, seinen Regenwald - gegen die Großstadt und seine Tiere hat er dort gelassen, um uns Menschen kennen zu lernen.So lebte er wie alle Erwachsenen in einer Stadt in unserem Land und versuchte tagsüber Essen zu besorgen. Nur war es, natürlich, nicht wie bei ihm in der Heimat, dass Früchte auf den Bäumen wuchsen und er sie nur hätte pflücken müssen. Und es war nicht wie bei ihm in der Heimat, dass er keine Kleidung gebraucht hatte, weil es so warm war. Und es war nicht wie bei ihm in der Heimat, dass er einen Baum zu seinem Haus machen konnte, ihn nur pflegen und versorgen musste, damit er stark und kräftig bleibt. Es war auch nicht wie bei ihm in der Heimat, dass er, um sich die Zeit zu vertreiben, einfach in den Wald gehen musste und mit den Affen spielen konnte.Um nicht hungrig zu bleiben in der neuen Heimat, musste unser Tarzan erstmals arbeiten. Damit war es aber nicht getan. Um nicht nackt zu bleiben, musste unser Tarzan länger arbeiten. Und damit war es noch nicht getan. Um nicht auf der Straße zu bleiben, musste unser Tarzan noch länger arbeiten.Aber damit war es ja immer noch nicht getan. Um sich amüsieren zu können, musste unser Tarzan sehr lange, bis in die Nacht arbeiten. Aber dann war auch keiner mehr wach, mit dem er spielen konnte.Na gut, hatte er gedacht, wenn die anderen es schaffen, dann schaffe ich es doch auch. Und wieso nicht, er war kräftig, kräftiger als viele anderen, weil er viele Stämme in seinem Leben geschleppt hatte. Er war schnell, schneller als viele anderen, weil er sehr oft der Gefahr ausgesetzt war, von einem Tiger gebissen zu werden. Er war tapfer, tapferer als viele anderen, weil er in seiner Heimat für sein Leben oft kämpfen musste. Und er war ehrlich, ehrlicher als viele anderen, weil er immer wollte, dass die Tiere ihm vertrauen.Aber wenn er gezeigt hatte, wie kräftig er war, hatten die Leute Angst vor ihm bekommen. Und wenn er gezeigt hatte, wie schnell er war, hatten die Leute versucht schneller als er zu sein, und hatten sich dabei verletzt. Und wenn er gezeigt hatte, wie tapfer er war, hatten sie ihm gezeigt, wie viel Geld sie hatten. Und wenn er gezeigt hatte, wie ehrlich er war, hatten die Leute beschämt auf den Boden geguckt.Für unseren Tarzan war es eigenartig: so viele Jahre konnte er sich mit seinem Charakter in seiner Heimat behaupten, aber hier, in der neuen Heimat, hatten die Leute sich vor ihm gefürchtet. Unser armer Tarzan wusste nicht weiter und hatte gefragt, was er anders machen könnte, damit die Menschen keine Angst mehr vor ihm haben brauchen.