德语小说阅读:亚瑟高登皮姆(3)
Ich heiße Arthur Gordon Pym. Mein Vater war ein ehrenwerter Seewarenhändler in Nantucket, wo ich geboren wurde. Mein Großvater mütterlicherseits war ein bekannter Rechtsanwalt. Er spekulierte erfolgreich und so konnte er eine anständige Summe Geld zurücklegen. Da er mich sehr mochte, herzlicher als einen anderen Menschen auf der Welt, wurde ich allgemein als sein Erbe angesehen.
Im Alter von sechs Jahren schickte er mich zum alten Herrn Ricketts in die Schule. Ein alter, einarmiger Mann mit exzentrischen Manieren, den jeder in New Bedford kennen dürfte. Bis zu meinem siebzehnten Jahre blieb ich unter seiner Obhut. Anschließend besuchte ich die Akademie des Herrn Ronald, die auf der Höhe der Stadt lag.
Hier freundete ich mich mit dem Sohne des Herrn Barnard an, eines Kapitäns, der im Auftrag der Firma Vredenburgh fuhr. Er ist in New Bedford ebenfalls gut bekannt und hat viele Verwandte in Edgarton. Sein Sohn August war fast zwei Jahre älter als ich und war bereits einmal mit seinem Vater auf der Walfischjagd gewesen. Er konnte nicht genug von seinen Seeabenteuern erzählen, manchmal die ganze Nacht hindurch. Ich verbrachte viel Zeit bei ihm. Wir schliefen oft in demselben Bett und er erzählte häufig bis zum Tagesanbruch von den Eingeborenen der Insel Tinian und von anderen Orten, die er besucht hatte.
Mit der Zeit wünschte ich mir nichts sehnlicher, als selbst Seemann zu werden. Ich kaufte mir für fünfundsiebzig Dollar ein kleines Segelboot namens "Ariel". Es hatte ein Halbverdeck und konnte ohne Überlastung bestimmt zehn Personen aufnehmen. Mit diesem Boot wagten wir die tollsten Streiche, die je gemacht worden sind; und wenn ich mich jetzt daran erinnere, wundere ich mich, dass ich noch am Leben bin.
Eines dieser Abenteuer möchte ich meiner längeren und wichtigeren Erzählung als Einleitung vorausschicken. Eines Abends gab Herr Barnard eine Gesellschaft, auf der sowohl Augustus als ich ziemlich angetrunken waren. Deshalb teilte ich, anstatt nach Hause zu gehen, meines Freundes Lager.
Wir mochten uns gerade eine halbe Stunde zur Ruhe gebettet haben, als Augustus fluchend in die Höhe schoss und schwor, dass er keinem Arthur Gordon Pym zuliebe im Bett verweilen würde, wenn eine so herrliche Brise aus Südwest wehe. Erstaunt überlegte ich, ob ihn die Weine und Liköre um den Verstand gebracht hätten. Doch er sprach ganz ruhig und vermittelte den Eindruck, nie so nüchtern gewesen zu sein wie jetzt.
Wir befanden uns gegen Ende Oktober und es war stürmisch draußen und sehr kalt. Trotzdem sprang ich erregt aus dem Bett und schrie, dass ich ebenso tapfer sei, wie er und auch willig, einen außergewöhnlichen Streich zu wagen, wie ein Augustus Barnard in Nantucket.
Die Ariel lag an der alten Werft nahe dem Holzhofe von Pankey & Co. Augustus stieg ins Boot und schöpfte es aus; es war zur Hälfte voll mit Wasser. Als dies getan war, hissten wir die Segel und steuerten mutig aufs Meer hinaus.
Die Nacht war außerordentlich kalt und klar. Augustus steuerte und ich stand auf Deck am Segel. In raschem Tempo flogen wir schweigend dahin. Ich fragte meinen Gefährten, wohin er denn eigentlich steuern wolle und wann wir wieder zurückreisen würden. Nachdem er eine Weile vor sich hingepfiffen hatte, antwortete er widerborstig: "Ich fahre aufs Meer hinaus; du kannst ja nach Hause gehen, wenn du willst." In diesem Moment erkannte ich, dass irgendetwas nicht in Ordnung war. Sein Gesicht war bleicher als Marmor und seine Hand zitterte stark.