德语读写辅导:德国简史1
分类: 德语
时间: 2023-04-02 23:09:11
作者: 全国等级考试资料网
Deutschland war die l?ngste Zeit seiner Geschichte kein einheitlicher Staat, sondern ein loser Verbund vieler Territorialstaaten im Rahmen des ?Heiligen R?mischen Reiches Deutscher Nation“. Es war ein langer Weg bis zur Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871.
Der Begriff ?deutsch“ ist erst im 8. Jahrhundert aufgekommen. Er bezog sich auf die Sprache, die im ?stlichen Teil des Frankenreiches gesprochen wurde, und bedeutete ?so wie das Volk spricht“ (im Gegensatz zu der Gelehrtensprache Latein). Nach dem Tod Karls des Gro?en (814) brach das Frankenreich auseinander – im Wesentlichen entlang der Sprachgrenze zwischen dem frühmittelalterlichen Franz?sisch und dem Althochdeutschen. Erst nach und nach entwickelte sich bei den ?stlichen Bewohnern ein Gefühl der Zusammengeh?rigkeit. Wo Deutsch gesprochen wurde, sollte auch ?Deutschland“ sein. W?hrend die Westgrenze früh feststand, kam die Ostsiedlung erst im 14. Jahrhundert zum Stillstand. Die Berührung und überlagerung von deutschen und slawischen Bev?lkerungsgruppen hatte bis zum Zweiten Weltkrieg Bestand.
Mittelalter
Rückblickend gilt der Amtsantritt von K?nig Konrad I. (911) als übergang vom ostfr?nkischen zu einem deutschen Reich. Doch der offizielle Titel war wegen Konrads Herkunft zun?chst ?fr?nkischer K?nig“ und sp?ter ?r?mischer K?nig“. Das Reich selbst hie? seit dem 11. Jahrhundert ?R?misches Reich“, seit dem 13. Jahrhundert ?Heiliges R?misches Reich“, und im 15. Jahrhundert erhielt es den Zusatz ?Deutscher Nation“. In diesem Reich wurde der K?nig vom hohen Adel gew?hlt. Er war – von Ausnahmen abgesehen – mit seinem Vorg?nger verwandt. Das mittelalterliche Reich hatte keine Hauptstadt, das K?nigtum war mobil. Es gab keine Reichssteuern; seinen Unterhalt bezog der K?nig vor allem aus ?Reichsgütern“, die er treuh?nderisch verwaltete. Der K?nig wurde begriffen als ein an die überlieferten Volksgesetze und die Zustimmung der Gro?en gebundener Herrscher, dem eigene Gesetzgebungs-, Besteuerungs-, Gerichts- und Heeresgewalt sowie die Kirchenhoheit zustanden. Er war zugleich oberste Instanz der Friedenswahrung.
K?nig Otto I. lie? sich 962 in Rom zum Kaiser kr?nen. Dieses Kaisertum, auch von Ottos Nachfolgern wahrgenommen, bedeutete der Idee nach die Herrschaft über das gesamte Abendland. Aber Idee und Wirklichkeit klafften weit auseinander. Weil sich die K?nige zur Kaiserkr?nung jeweils nach Rom begeben mussten, kümmerten sie sich auch intensiv um eine Herrschaft in Italien. Den klaren Vorrang des Kaisers gegenüber dem Papst konnte Heinrich IV. nicht mehr halten. Der Streit um die Einsetzung von Bisch?fen (Investiturstreit) endete gegenüber Papst Gregor VII. im Jahr 1077 mit einem Bu?gang nach Canossa. Seither standen sich Papst und Kaiser gleichrangig gegenüber. Trotz ?u?erlicher Machtfülle in der folgenden Staufer-Dynastie vollzog sich eine territoriale Zersplitterung – die geistlichen und weltlichen Fürsten wurden zu halbsouver?nen ?Landesherren“. W?hrend in anderen L?ndern Westeuropas Nationalstaaten entstanden, strebten die Kr?fte in Deutschland auseinander. Das war der Ursprung dafür, dass die Deutschen über die Jahrhunderte zu einer ?versp?teten Nation“ wurden.
Sp?tmittelalter und die frühe Neuzeit
Mit der ?Goldenen Bulle“ schuf Karl IV. im Jahr 1356 eine Art Reichsgrundgesetz. Darin erhielten sieben herausgehobene Fürsten, die Kurfürsten, unter anderem das ausschlie?liche Recht zur K?nigswahl. W?hrend die kleinen Grafen, Herren und Ritter allm?hlich an Bedeutung verloren, wuchs die wirtschaftliche Macht der St?dte. Ihr Zusammenschluss in Bünde machte sie noch st?rker: Die Hanse wurde im 14. Jahrhundert zur führenden Macht im Ostseeraum. In einer Reichsreform verwirklichte Maximilian I. – der erste Kaiser ohne Kr?nung – 1495 eine neue formale Ordnung mit Reichstag, Reichskreisen und Reichskammergericht. Aber die inhaltliche Belebung schlug fehl. Stattdessen entwickelte sich ein Dualismus von ?Kaiser und Reich“: Dem Reichsoberhaupt standen die Reichsst?nde – Kurfürsten, Fürsten und St?dte – gegenüber. Die Kaiser gingen bei ihrer Wahl ?Kapitulationen“ ein, ihre Stellung wurde immer mehr ausgeh?hlt. Zugleich wuchs der Einfluss der gro?en Fürsten.
Aber der Reichsverbund bestand weiter. In ihm wurden die St?dte zu wichtigen wirtschaftlichen Zentren. In Textilindustrie und Bergbau ging die Wirtschaftsform über das Zunftwesen der Handwerker hinaus. Wie beim wachsenden Fernhandel trug sie frühkapitalistische Züge. Gepr?gt von Renaissance und Humanismus erwachte ein kritischer Geist, der sich vor allem gegen kirchliche Missst?nde richtete. Diese Unzufriedenheit entlud sich nach dem Auftreten Martin Luthers in der Reformation. Diese Bewegung begann mit der Ver?ffentlichung von Luthers 95 Thesen gegen die Missst?nde in der alten katholischen Kirche am 31. Oktober 1517. Ihr Ziel war eine Rückführung der kirchlichen Lehre auf die im Evangelium offenbarten Glaubenswahrheiten. Die Folgen reichten weit über religi?se Ansprüche hinaus. Das gesamte soziale Gefüge bewegte sich, die Reichsritter wagten den Aufstand. Politische wie soziale Bestrebungen kamen 1525 im Bauernkrieg zum Ausdruck – der ersten gr??eren revolution?ren Entwicklung in der deutschen Geschichte. Er wurde blutig niedergeschlagen.
Zeitalter der Glaubensspaltung
Politisch führte die Reformation zu einer weiteren St?rkung der Landesfürsten. Nach wechselvollen K?mpfen gab ihnen 1555 der Augsburger Religionsfriede das Recht, die Religion ihrer Untertanen zu bestimmen (?cuius regio eius religio“). Die protestantische Konfession war der katholischen gleichgestellt – Deutschland wurde zu vier Fünfteln protestantisch. Kurze Zeit sp?ter ging die Zeit Karls V. zu Ende. Stark auf die Weltpolitik fixiert, hatte er der Stellung des Kaisers in Deutschland nicht viel Aufmerksamkeit gewidmet. Fortan ging das Weltreich getrennte Wege. Hier die deutschen Territorialstaaten, weiterhin im Rahmen des Heiligen R?mischen Reiches Deutscher Nation, dort die westeurop?ischen Nationalstaaten – so sah das neue europ?ische Staatensystem in der zweiten H?lfte des 16. Jahrhunderts aus. Doch der Kampf der Konfessionen dauerte an. In der Gegenreformation konnte die katholische Kirche viele Gebiete zurückgewinnen. Die konfessionellen Gegens?tze versch?rften sich, führten zur Bildung von Religionsparteien (protestantische Union/ katholische Liga) und mündeten in den Drei?igj?hrigen Krieg. Zwischen 1618 und 1648 zog diese europ?ische Auseinandersetzung eine Blutspur durch viele Regionen Deutschlands, die verwüstet und entv?lkert wurden.
Der Begriff ?deutsch“ ist erst im 8. Jahrhundert aufgekommen. Er bezog sich auf die Sprache, die im ?stlichen Teil des Frankenreiches gesprochen wurde, und bedeutete ?so wie das Volk spricht“ (im Gegensatz zu der Gelehrtensprache Latein). Nach dem Tod Karls des Gro?en (814) brach das Frankenreich auseinander – im Wesentlichen entlang der Sprachgrenze zwischen dem frühmittelalterlichen Franz?sisch und dem Althochdeutschen. Erst nach und nach entwickelte sich bei den ?stlichen Bewohnern ein Gefühl der Zusammengeh?rigkeit. Wo Deutsch gesprochen wurde, sollte auch ?Deutschland“ sein. W?hrend die Westgrenze früh feststand, kam die Ostsiedlung erst im 14. Jahrhundert zum Stillstand. Die Berührung und überlagerung von deutschen und slawischen Bev?lkerungsgruppen hatte bis zum Zweiten Weltkrieg Bestand.
Mittelalter
Rückblickend gilt der Amtsantritt von K?nig Konrad I. (911) als übergang vom ostfr?nkischen zu einem deutschen Reich. Doch der offizielle Titel war wegen Konrads Herkunft zun?chst ?fr?nkischer K?nig“ und sp?ter ?r?mischer K?nig“. Das Reich selbst hie? seit dem 11. Jahrhundert ?R?misches Reich“, seit dem 13. Jahrhundert ?Heiliges R?misches Reich“, und im 15. Jahrhundert erhielt es den Zusatz ?Deutscher Nation“. In diesem Reich wurde der K?nig vom hohen Adel gew?hlt. Er war – von Ausnahmen abgesehen – mit seinem Vorg?nger verwandt. Das mittelalterliche Reich hatte keine Hauptstadt, das K?nigtum war mobil. Es gab keine Reichssteuern; seinen Unterhalt bezog der K?nig vor allem aus ?Reichsgütern“, die er treuh?nderisch verwaltete. Der K?nig wurde begriffen als ein an die überlieferten Volksgesetze und die Zustimmung der Gro?en gebundener Herrscher, dem eigene Gesetzgebungs-, Besteuerungs-, Gerichts- und Heeresgewalt sowie die Kirchenhoheit zustanden. Er war zugleich oberste Instanz der Friedenswahrung.
K?nig Otto I. lie? sich 962 in Rom zum Kaiser kr?nen. Dieses Kaisertum, auch von Ottos Nachfolgern wahrgenommen, bedeutete der Idee nach die Herrschaft über das gesamte Abendland. Aber Idee und Wirklichkeit klafften weit auseinander. Weil sich die K?nige zur Kaiserkr?nung jeweils nach Rom begeben mussten, kümmerten sie sich auch intensiv um eine Herrschaft in Italien. Den klaren Vorrang des Kaisers gegenüber dem Papst konnte Heinrich IV. nicht mehr halten. Der Streit um die Einsetzung von Bisch?fen (Investiturstreit) endete gegenüber Papst Gregor VII. im Jahr 1077 mit einem Bu?gang nach Canossa. Seither standen sich Papst und Kaiser gleichrangig gegenüber. Trotz ?u?erlicher Machtfülle in der folgenden Staufer-Dynastie vollzog sich eine territoriale Zersplitterung – die geistlichen und weltlichen Fürsten wurden zu halbsouver?nen ?Landesherren“. W?hrend in anderen L?ndern Westeuropas Nationalstaaten entstanden, strebten die Kr?fte in Deutschland auseinander. Das war der Ursprung dafür, dass die Deutschen über die Jahrhunderte zu einer ?versp?teten Nation“ wurden.
Sp?tmittelalter und die frühe Neuzeit
Mit der ?Goldenen Bulle“ schuf Karl IV. im Jahr 1356 eine Art Reichsgrundgesetz. Darin erhielten sieben herausgehobene Fürsten, die Kurfürsten, unter anderem das ausschlie?liche Recht zur K?nigswahl. W?hrend die kleinen Grafen, Herren und Ritter allm?hlich an Bedeutung verloren, wuchs die wirtschaftliche Macht der St?dte. Ihr Zusammenschluss in Bünde machte sie noch st?rker: Die Hanse wurde im 14. Jahrhundert zur führenden Macht im Ostseeraum. In einer Reichsreform verwirklichte Maximilian I. – der erste Kaiser ohne Kr?nung – 1495 eine neue formale Ordnung mit Reichstag, Reichskreisen und Reichskammergericht. Aber die inhaltliche Belebung schlug fehl. Stattdessen entwickelte sich ein Dualismus von ?Kaiser und Reich“: Dem Reichsoberhaupt standen die Reichsst?nde – Kurfürsten, Fürsten und St?dte – gegenüber. Die Kaiser gingen bei ihrer Wahl ?Kapitulationen“ ein, ihre Stellung wurde immer mehr ausgeh?hlt. Zugleich wuchs der Einfluss der gro?en Fürsten.
Aber der Reichsverbund bestand weiter. In ihm wurden die St?dte zu wichtigen wirtschaftlichen Zentren. In Textilindustrie und Bergbau ging die Wirtschaftsform über das Zunftwesen der Handwerker hinaus. Wie beim wachsenden Fernhandel trug sie frühkapitalistische Züge. Gepr?gt von Renaissance und Humanismus erwachte ein kritischer Geist, der sich vor allem gegen kirchliche Missst?nde richtete. Diese Unzufriedenheit entlud sich nach dem Auftreten Martin Luthers in der Reformation. Diese Bewegung begann mit der Ver?ffentlichung von Luthers 95 Thesen gegen die Missst?nde in der alten katholischen Kirche am 31. Oktober 1517. Ihr Ziel war eine Rückführung der kirchlichen Lehre auf die im Evangelium offenbarten Glaubenswahrheiten. Die Folgen reichten weit über religi?se Ansprüche hinaus. Das gesamte soziale Gefüge bewegte sich, die Reichsritter wagten den Aufstand. Politische wie soziale Bestrebungen kamen 1525 im Bauernkrieg zum Ausdruck – der ersten gr??eren revolution?ren Entwicklung in der deutschen Geschichte. Er wurde blutig niedergeschlagen.
Zeitalter der Glaubensspaltung
Politisch führte die Reformation zu einer weiteren St?rkung der Landesfürsten. Nach wechselvollen K?mpfen gab ihnen 1555 der Augsburger Religionsfriede das Recht, die Religion ihrer Untertanen zu bestimmen (?cuius regio eius religio“). Die protestantische Konfession war der katholischen gleichgestellt – Deutschland wurde zu vier Fünfteln protestantisch. Kurze Zeit sp?ter ging die Zeit Karls V. zu Ende. Stark auf die Weltpolitik fixiert, hatte er der Stellung des Kaisers in Deutschland nicht viel Aufmerksamkeit gewidmet. Fortan ging das Weltreich getrennte Wege. Hier die deutschen Territorialstaaten, weiterhin im Rahmen des Heiligen R?mischen Reiches Deutscher Nation, dort die westeurop?ischen Nationalstaaten – so sah das neue europ?ische Staatensystem in der zweiten H?lfte des 16. Jahrhunderts aus. Doch der Kampf der Konfessionen dauerte an. In der Gegenreformation konnte die katholische Kirche viele Gebiete zurückgewinnen. Die konfessionellen Gegens?tze versch?rften sich, führten zur Bildung von Religionsparteien (protestantische Union/ katholische Liga) und mündeten in den Drei?igj?hrigen Krieg. Zwischen 1618 und 1648 zog diese europ?ische Auseinandersetzung eine Blutspur durch viele Regionen Deutschlands, die verwüstet und entv?lkert wurden.