德语读写辅导:忠实的约翰尼斯
分类: 德语
时间: 2019-01-21 12:46:35
作者: 全国等级考试资料网
Der treue Johannes
Es war einmal ein alter K?nig, der war krank und dachte es wird wohl das Totenbett sein, auf dem ich liege. Da sprach er: "La?t mir den getreuen Johannes kommen !" Der getreue Johannes war sein liebster Diener und hie? so, weil er ihm sein Leben lang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der K?nig zu ihm: "Getreuester Johannes, ich fühle, da? mein Ende herannaht, und da habe ich keine andere Sorge als um meinen Sohn. Er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu raten wei?. Und wenn du mir nicht versprichst, ihn zu unterrichten in allem, was er wissen mu?, und sein Pflegevater zu sein, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe schlie?en." Da antwortete der getreue Johannes: "Ich will ihn nicht verlassen und will ihm mit Treue dienen, wenn’s auch mein Leben kostet." Da sagte der alte K?nig: "So sterb ich getrost und in Frieden." Und sprach dann weiter: "Nach meinem Tode sollst du ihm das ganze Schlo? zeigen, alle Kammern, S?le und Gew?lbe und alle Sch?tze, die darin liegen. Aber die letzte Kammer in dem langen Gange sollst du ihm nicht zeigen, worin das Bild der K?nigstochter vom goldenen Dache verborgen steht. Wenn er das Bild erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden und wird in Ohnmacht niederfallen und wird ihretwegen in gro?e Gefahren geraten; davor sollst du ihn hüten." Und als der treue Johannes nochmals dem alten K?nig die Hand darauf gegeben hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen und starb.
Als der alte K?nig zu Grabe getragen war, da erz?hlte der treue Johannes dem jungen K?nig, was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen hatte, und sagte: "Das will ich gewi?lich halten und will dir treu sein, wie ich ihm gewesen bin, und sollte es mein Leben kosten." Die Trauer ging vorüber. Da sprach der treue Johannes zu ihm: "Es ist nun Zeit, da? du dein Erbe siehst, ich will dir dein v?terliches Schlo? zeigen." Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und lie? ihn alle die Reichtümer und pr?chtigen Kammern sehen, nur die eine Kammer ?ffnete er nicht, worin das gef?hrliche Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, da?, wenn die Türe aufging, man gerade darauf sah, und war so herrlich gemacht, da? man meinte, es leibte und lebte und es g?be nichts Lieblicheres und Sch?neres auf der ganzen Welt. Der junge K?nig aber merkte wohl, da? der getreue Johannes immer an einer Tür vorüberging, und sprach: "Warum schlie?est du mir diese niemals auf ?" "Es ist etwas darin", antwortete er, "vor dem du erschrickst." Aber der K?nig antwortete: "Ich habe das ganze Schlo? gesehen, so will ich auch wissen, was darin ist", ging und wollte die Türe mit Gewalt ?ffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück und sagte: "Ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, da? du nicht sehen sollst, was in der Kammer steht; es k?nnte dir und mir zu gro?em Unglück ausschlagen." "Ach nein", antwortete der junge K?nig, "wenn ich nicht hineinkomme, so ist’s mein sicheres Verderben. Ich würde Tag und Nacht keine Ruhe haben, bis ich’s mit meinen Augen gesehen h?tte. Nun gehe ich nicht von der Stelle, bis du aufgeschlossen hast."
Da sah der getreue Johannes, da? es nicht mehr zu ?ndern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem gro?en Bund den Schlüssel heraus. Als er die Tür ge?ffnet hatte, trat er zuerst hinein und dachte, er wolle das Bildnis bedecken, da? es der K?nig vor ihm nicht s?he. Aber was half das ? Der K?nig stellte sich auf die Fu?spitzen und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildnis der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold und Edelsteinen gl?nzte, da fiel er ohnm?chtig zur Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf, trug ihn in sein Bett und dachte voll Sorgen: Das Unglück ist geschehen, Herr Gott, was will daraus werden ? Dann st?rkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam. Das erste Wort, das er sprach, war: "Ach, wer ist das sch?ne Bild ?" "Das ist die K?nigstochter von goldenen Dache", antwortete der treue Johannes. Da sprach der K?nig weiter: "Meine Liebe zu ihr ist so gro?, wenn alle Bl?tter an den B?umen Zungen w?ren, sie k?nnten’s nicht aussagen; mein Leben setze ich daran, da? ich sie erlange. Du bist mein getreuester Johannes, du mu?t mir beistehen." Der treue Diener besann sich lange, wie die Sache anzufangen w?re, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der K?nigstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem K?nig: "Alles, was sie um sich hat, ist von Gold, Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, N?pfe und alles Hausger?t. In deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, la? eine von den Goldschmieden des Reiches verarbeiten zu allerhand Gef??en und Ger?tschaften, zu allerhand V?geln, Gewild und wunderbaren Tieren, das wird ihr gefallen, wir wollen damit hinfahren und unser Glück versuchen." Der K?nig hie? alle Goldschmiede herbeiholen, die mu?ten Tag und Nacht arbeiten, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Als alles auf ein Schiff geladen war, zog der getreue Johannes Kaufmannskleider an, und der K?nig mu?te ein Gleiches tun, um sich ganz unkenntlich zu machen. Dann fuhren sie über das Meer und fuhren so lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die K?nigstochter vom goldenen Dache wohnte.
Der treue Johannes hie? den K?nig auf dem Schiffe zurückbleiben und auf ihn warten. "Vielleicht", sprach er, "bring ich die K?nigstochter mit, darum sorgt, da? alles in Ordnung ist, la?t die Goldgef??e aufstellen und das ganze Schiff ausschmücken." Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und ging gerade nach dem k?niglichen Schlo?. Als er in den Schlo?hof kam, stand da beim Brunnen ein sch?nes M?dchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und sch?pfte damit. Und als es das blinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte, wer er w?re. Da antwortete er: "Ich bin ein Kaufmann", und ?ffnete sein Schürzchen und lie? sie hineinschauen. Da rief sie: "Ei, was für sch?nes Goldzeug !" setzte die Eimer nieder und betrachtete eins nach dem anderen. Da sprach das M?dchen: "Das mu? die K?nigstochter sehen, die hat so gro?e Freude an den Goldsachen, da? sie Euch alles abkauft." Es nahm ihn bei der Hand und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die K?nigstochter die Ware sah, war sie ganz vergnügt und sprach: .,Es ist so sch?n gearbeitet, da? ich dir alles abkaufen will." Aber der getreue Johannes sprach: "Ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann. Was ich hier habe, ist nichts gegen das, was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, und das ist das Künstlichste und K?stlichste, was je in Gold gearbeitet worden ist." Sie wollte alles heraufgebracht haben, aber er sprach: "Dazu geh?ren viele Tage, so gro? ist die Menge, und so viele S?le, um es aufzustellen, da? Euer Haus nicht Raum dafür hat." Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so da? sie endlich sagte: "Führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Sch?tze betrachten."
Da führte sie der treue Johannes zu dem Schiffe hin und war ganz freudig, und der K?nig, als er sie erblickte, sah, da? ihre Sch?nheit noch gr??er war, als das Bild sie dargestellt hatte, und meinte nicht anders, als das Herz wollte ihm zerspringen. Nun stieg sie in das Schiff, und der K?nig führte sie hinein; der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann und hie? das Schiff absto?en: "Spannt alle Segel auf, da? es fliegt wie ein Vogel in der Luft." Der K?nig aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, N?pfe, die V?gel, das Gewild und die wunderbaren Tiere. Viele Stunden gingen herum, w?hrend sie alles besah, und in ihrer Freude merkte sie nicht, da? das Schiff dahinfuhr Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann und wollte heim, als sie aber an des Schiffes Rand kam sah sie, da? es fern vom Land auf hohem Meere ging und mit vollen Segeln forteilte. "Ach", rief sie erschrocken, "ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmannes geraten; lieber wollt ich sterben !" Der K?nig aber fa?te sie bei der Hand und sprach: "Ein Kaufmann bin ich nicht ich bin ein K?nig und nicht geringer an Geburt als du bist. Aber da? ich dich mit List entführt habe, das ist aus übergro?er Liebe geschehen. Das erstemal, als ich dein Bildnis gesehen habe, bin ich ohnm?chtig zur Erde gefallen." Als die K?nigstochter vom goldenen Dache das h?rte, ward sie getr?stet, und ihr Herz ward ihm geneigt, so da? sie gerne einwilligte, seine Gemahlin zu werden.
Es trug sich aber zu, w?hrend sie auf dem hohen Meere dahinfuhren, da? der treue Johannes, als er vorn auf dem Schiffe sa? und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die dahergeflogen kamen. Da h?rte er auf zu spielen und horchte, was sie miteinander sprachen, denn er verstand das wohl. Der eine rief: "Ei, da führt er die K?nigstochter vom goldenen Dache heim." "Ja", antwortete der zweite, "er hat sie noch nicht." Sprach der dritte: "Er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiffe." Da fing der erste wieder an und rief: "Was hilft ihm das ! Wenn sie ans Land kommen, wird ihm ein fuchsrotes Pferd entgegenspringen, da wird er sich aufschwingen wollen, und tut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein da? er nimmer mehr seine Jungfrau wiedersieht." Sprach der zweite: "Ist gar keine Rettung?" "O ja, wenn ein anderer schnell aufsitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken mu?, herausnimmt und das Pferd damit totschie?t, so ist der junge K?nig gerettet. Aber wer wei? das ! Und wer’s wei? und sagt’s ihm, der wird zu Stein von den Fu?zehen bis zum Knie." Da sprach der zweite: "Ich wei? noch mehr, wenn das Pferd auch get?tet wird, so beh?lt der junge K?nig doch nicht seine Braut. Wenn sie zusammen ins Schlo? kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel und sieht aus, als w?r’s von Gold und Silber gewebt, ist aber nichts als Schwefel und Pech. Wenn er’s antut, verbrennt es ihn bis auf Mark und Knochen." Sprach der dritte: "Ist da gar keine Rettung ?" "0 ja", antwortete der zweite, "wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt und wirft es ins Feuer, da? es verbrennt, so ist der junge K?nig gerettet. Aber was hilft’s ! Wer’s wei? und es ihm sagt, der wird halben Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen." Da sprach der dritte: "Ich wei? noch mehr, wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge K?nig seine Braut doch noch nicht. Wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt und die junge K?nigin tanzt, wird sie pl?tzlich erbleichen und wie tot hinfallen, und hebt sie nicht einer auf und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verr?t das einer, der es wei?, so wird er ganzen Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fu?zehe." Als die Raben das miteinander gesprochen hatten, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig. Denn verschwieg er seinem Herrn, was er geh?rt hatte, so war dieser unglücklich; entdeckte er es ihm, so mu?te er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich: "Meinen Herrn will ich retten, und sollte ich selbst darüber zugrunde gehen."
Es war einmal ein alter K?nig, der war krank und dachte es wird wohl das Totenbett sein, auf dem ich liege. Da sprach er: "La?t mir den getreuen Johannes kommen !" Der getreue Johannes war sein liebster Diener und hie? so, weil er ihm sein Leben lang so treu gewesen war. Als er nun vor das Bett kam, sprach der K?nig zu ihm: "Getreuester Johannes, ich fühle, da? mein Ende herannaht, und da habe ich keine andere Sorge als um meinen Sohn. Er ist noch in jungen Jahren, wo er sich nicht immer zu raten wei?. Und wenn du mir nicht versprichst, ihn zu unterrichten in allem, was er wissen mu?, und sein Pflegevater zu sein, so kann ich meine Augen nicht in Ruhe schlie?en." Da antwortete der getreue Johannes: "Ich will ihn nicht verlassen und will ihm mit Treue dienen, wenn’s auch mein Leben kostet." Da sagte der alte K?nig: "So sterb ich getrost und in Frieden." Und sprach dann weiter: "Nach meinem Tode sollst du ihm das ganze Schlo? zeigen, alle Kammern, S?le und Gew?lbe und alle Sch?tze, die darin liegen. Aber die letzte Kammer in dem langen Gange sollst du ihm nicht zeigen, worin das Bild der K?nigstochter vom goldenen Dache verborgen steht. Wenn er das Bild erblickt, wird er eine heftige Liebe zu ihr empfinden und wird in Ohnmacht niederfallen und wird ihretwegen in gro?e Gefahren geraten; davor sollst du ihn hüten." Und als der treue Johannes nochmals dem alten K?nig die Hand darauf gegeben hatte, ward dieser still, legte sein Haupt auf das Kissen und starb.
Als der alte K?nig zu Grabe getragen war, da erz?hlte der treue Johannes dem jungen K?nig, was er seinem Vater auf dem Sterbelager versprochen hatte, und sagte: "Das will ich gewi?lich halten und will dir treu sein, wie ich ihm gewesen bin, und sollte es mein Leben kosten." Die Trauer ging vorüber. Da sprach der treue Johannes zu ihm: "Es ist nun Zeit, da? du dein Erbe siehst, ich will dir dein v?terliches Schlo? zeigen." Da führte er ihn überall herum, auf und ab, und lie? ihn alle die Reichtümer und pr?chtigen Kammern sehen, nur die eine Kammer ?ffnete er nicht, worin das gef?hrliche Bild stand. Das Bild war aber so gestellt, da?, wenn die Türe aufging, man gerade darauf sah, und war so herrlich gemacht, da? man meinte, es leibte und lebte und es g?be nichts Lieblicheres und Sch?neres auf der ganzen Welt. Der junge K?nig aber merkte wohl, da? der getreue Johannes immer an einer Tür vorüberging, und sprach: "Warum schlie?est du mir diese niemals auf ?" "Es ist etwas darin", antwortete er, "vor dem du erschrickst." Aber der K?nig antwortete: "Ich habe das ganze Schlo? gesehen, so will ich auch wissen, was darin ist", ging und wollte die Türe mit Gewalt ?ffnen. Da hielt ihn der getreue Johannes zurück und sagte: "Ich habe es deinem Vater vor seinem Tode versprochen, da? du nicht sehen sollst, was in der Kammer steht; es k?nnte dir und mir zu gro?em Unglück ausschlagen." "Ach nein", antwortete der junge K?nig, "wenn ich nicht hineinkomme, so ist’s mein sicheres Verderben. Ich würde Tag und Nacht keine Ruhe haben, bis ich’s mit meinen Augen gesehen h?tte. Nun gehe ich nicht von der Stelle, bis du aufgeschlossen hast."
Da sah der getreue Johannes, da? es nicht mehr zu ?ndern war, und suchte mit schwerem Herzen und vielem Seufzen aus dem gro?en Bund den Schlüssel heraus. Als er die Tür ge?ffnet hatte, trat er zuerst hinein und dachte, er wolle das Bildnis bedecken, da? es der K?nig vor ihm nicht s?he. Aber was half das ? Der K?nig stellte sich auf die Fu?spitzen und sah ihm über die Schulter. Und als er das Bildnis der Jungfrau erblickte, das so herrlich war und von Gold und Edelsteinen gl?nzte, da fiel er ohnm?chtig zur Erde nieder. Der getreue Johannes hob ihn auf, trug ihn in sein Bett und dachte voll Sorgen: Das Unglück ist geschehen, Herr Gott, was will daraus werden ? Dann st?rkte er ihn mit Wein, bis er wieder zu sich selbst kam. Das erste Wort, das er sprach, war: "Ach, wer ist das sch?ne Bild ?" "Das ist die K?nigstochter von goldenen Dache", antwortete der treue Johannes. Da sprach der K?nig weiter: "Meine Liebe zu ihr ist so gro?, wenn alle Bl?tter an den B?umen Zungen w?ren, sie k?nnten’s nicht aussagen; mein Leben setze ich daran, da? ich sie erlange. Du bist mein getreuester Johannes, du mu?t mir beistehen." Der treue Diener besann sich lange, wie die Sache anzufangen w?re, denn es hielt schwer, nur vor das Angesicht der K?nigstochter zu kommen. Endlich hatte er ein Mittel ausgedacht und sprach zu dem K?nig: "Alles, was sie um sich hat, ist von Gold, Tische, Stühle, Schüsseln, Becher, N?pfe und alles Hausger?t. In deinem Schatze liegen fünf Tonnen Goldes, la? eine von den Goldschmieden des Reiches verarbeiten zu allerhand Gef??en und Ger?tschaften, zu allerhand V?geln, Gewild und wunderbaren Tieren, das wird ihr gefallen, wir wollen damit hinfahren und unser Glück versuchen." Der K?nig hie? alle Goldschmiede herbeiholen, die mu?ten Tag und Nacht arbeiten, bis endlich die herrlichsten Dinge fertig waren. Als alles auf ein Schiff geladen war, zog der getreue Johannes Kaufmannskleider an, und der K?nig mu?te ein Gleiches tun, um sich ganz unkenntlich zu machen. Dann fuhren sie über das Meer und fuhren so lange, bis sie zu der Stadt kamen, worin die K?nigstochter vom goldenen Dache wohnte.
Der treue Johannes hie? den K?nig auf dem Schiffe zurückbleiben und auf ihn warten. "Vielleicht", sprach er, "bring ich die K?nigstochter mit, darum sorgt, da? alles in Ordnung ist, la?t die Goldgef??e aufstellen und das ganze Schiff ausschmücken." Darauf suchte er sich in sein Schürzchen allerlei von den Goldsachen zusammen, stieg ans Land und ging gerade nach dem k?niglichen Schlo?. Als er in den Schlo?hof kam, stand da beim Brunnen ein sch?nes M?dchen, das hatte zwei goldene Eimer in der Hand und sch?pfte damit. Und als es das blinkende Wasser forttragen wollte und sich umdrehte, sah es den fremden Mann und fragte, wer er w?re. Da antwortete er: "Ich bin ein Kaufmann", und ?ffnete sein Schürzchen und lie? sie hineinschauen. Da rief sie: "Ei, was für sch?nes Goldzeug !" setzte die Eimer nieder und betrachtete eins nach dem anderen. Da sprach das M?dchen: "Das mu? die K?nigstochter sehen, die hat so gro?e Freude an den Goldsachen, da? sie Euch alles abkauft." Es nahm ihn bei der Hand und führte ihn hinauf, denn es war die Kammerjungfer. Als die K?nigstochter die Ware sah, war sie ganz vergnügt und sprach: .,Es ist so sch?n gearbeitet, da? ich dir alles abkaufen will." Aber der getreue Johannes sprach: "Ich bin nur der Diener von einem reichen Kaufmann. Was ich hier habe, ist nichts gegen das, was mein Herr auf seinem Schiff stehen hat, und das ist das Künstlichste und K?stlichste, was je in Gold gearbeitet worden ist." Sie wollte alles heraufgebracht haben, aber er sprach: "Dazu geh?ren viele Tage, so gro? ist die Menge, und so viele S?le, um es aufzustellen, da? Euer Haus nicht Raum dafür hat." Da ward ihre Neugierde und Lust immer mehr angeregt, so da? sie endlich sagte: "Führe mich hin zu dem Schiff, ich will selbst hingehen und deines Herrn Sch?tze betrachten."
Da führte sie der treue Johannes zu dem Schiffe hin und war ganz freudig, und der K?nig, als er sie erblickte, sah, da? ihre Sch?nheit noch gr??er war, als das Bild sie dargestellt hatte, und meinte nicht anders, als das Herz wollte ihm zerspringen. Nun stieg sie in das Schiff, und der K?nig führte sie hinein; der getreue Johannes aber blieb zurück bei dem Steuermann und hie? das Schiff absto?en: "Spannt alle Segel auf, da? es fliegt wie ein Vogel in der Luft." Der K?nig aber zeigte ihr drinnen das goldene Geschirr, jedes einzeln, die Schüsseln, Becher, N?pfe, die V?gel, das Gewild und die wunderbaren Tiere. Viele Stunden gingen herum, w?hrend sie alles besah, und in ihrer Freude merkte sie nicht, da? das Schiff dahinfuhr Nachdem sie das letzte betrachtet hatte, dankte sie dem Kaufmann und wollte heim, als sie aber an des Schiffes Rand kam sah sie, da? es fern vom Land auf hohem Meere ging und mit vollen Segeln forteilte. "Ach", rief sie erschrocken, "ich bin betrogen, ich bin entführt und in die Gewalt eines Kaufmannes geraten; lieber wollt ich sterben !" Der K?nig aber fa?te sie bei der Hand und sprach: "Ein Kaufmann bin ich nicht ich bin ein K?nig und nicht geringer an Geburt als du bist. Aber da? ich dich mit List entführt habe, das ist aus übergro?er Liebe geschehen. Das erstemal, als ich dein Bildnis gesehen habe, bin ich ohnm?chtig zur Erde gefallen." Als die K?nigstochter vom goldenen Dache das h?rte, ward sie getr?stet, und ihr Herz ward ihm geneigt, so da? sie gerne einwilligte, seine Gemahlin zu werden.
Es trug sich aber zu, w?hrend sie auf dem hohen Meere dahinfuhren, da? der treue Johannes, als er vorn auf dem Schiffe sa? und Musik machte, in der Luft drei Raben erblickte, die dahergeflogen kamen. Da h?rte er auf zu spielen und horchte, was sie miteinander sprachen, denn er verstand das wohl. Der eine rief: "Ei, da führt er die K?nigstochter vom goldenen Dache heim." "Ja", antwortete der zweite, "er hat sie noch nicht." Sprach der dritte: "Er hat sie doch, sie sitzt bei ihm im Schiffe." Da fing der erste wieder an und rief: "Was hilft ihm das ! Wenn sie ans Land kommen, wird ihm ein fuchsrotes Pferd entgegenspringen, da wird er sich aufschwingen wollen, und tut er das, so sprengt es mit ihm fort und in die Luft hinein da? er nimmer mehr seine Jungfrau wiedersieht." Sprach der zweite: "Ist gar keine Rettung?" "O ja, wenn ein anderer schnell aufsitzt, das Feuergewehr, das in den Halftern stecken mu?, herausnimmt und das Pferd damit totschie?t, so ist der junge K?nig gerettet. Aber wer wei? das ! Und wer’s wei? und sagt’s ihm, der wird zu Stein von den Fu?zehen bis zum Knie." Da sprach der zweite: "Ich wei? noch mehr, wenn das Pferd auch get?tet wird, so beh?lt der junge K?nig doch nicht seine Braut. Wenn sie zusammen ins Schlo? kommen, so liegt dort ein gemachtes Brauthemd in einer Schüssel und sieht aus, als w?r’s von Gold und Silber gewebt, ist aber nichts als Schwefel und Pech. Wenn er’s antut, verbrennt es ihn bis auf Mark und Knochen." Sprach der dritte: "Ist da gar keine Rettung ?" "0 ja", antwortete der zweite, "wenn einer mit Handschuhen das Hemd packt und wirft es ins Feuer, da? es verbrennt, so ist der junge K?nig gerettet. Aber was hilft’s ! Wer’s wei? und es ihm sagt, der wird halben Leibes Stein vom Knie bis zum Herzen." Da sprach der dritte: "Ich wei? noch mehr, wird das Brauthemd auch verbrannt, so hat der junge K?nig seine Braut doch noch nicht. Wenn nach der Hochzeit der Tanz anhebt und die junge K?nigin tanzt, wird sie pl?tzlich erbleichen und wie tot hinfallen, und hebt sie nicht einer auf und zieht aus ihrer rechten Brust drei Tropfen Blut und speit sie wieder aus, so stirbt sie. Aber verr?t das einer, der es wei?, so wird er ganzen Leibes zu Stein vom Wirbel bis zur Fu?zehe." Als die Raben das miteinander gesprochen hatten, flogen sie weiter, und der getreue Johannes hatte alles wohl verstanden, aber von der Zeit an war er still und traurig. Denn verschwieg er seinem Herrn, was er geh?rt hatte, so war dieser unglücklich; entdeckte er es ihm, so mu?te er selbst sein Leben hingeben. Endlich aber sprach er bei sich: "Meinen Herrn will ich retten, und sollte ich selbst darüber zugrunde gehen."