德语阅读辅导:德国媒体报道北京奥运吉祥物
Peking-Maskottchen 2008 vorgestellt
Peking/Neuss (rpo). Peking geht mit "fünf freundlichen Freunden" als Maskottchen in die Olympischen Spiele 2008. Auf einer großen Präsentationsshowals tausend Tage vor Beginn der 29. Olympischen Sommerspiele wurden die Kinderfiguren vorgestellt.
Die Kinderfiguren haben die Namen Beibei (Fisch), Jingjing (Panda), Huanhuan (Olympisches Feuer), Yingying (Antilope) und Nini (Schwalbe) und wurden am Freitag vor 4000 Gästen in der Halle des Volkes der chinesischen Hauptstadt präsentiert.
"Ich glaube, dass sie zu den populärsten Botschaftern der Olympia-Geschichte werden", sagte IOC-Präsident Jacques Rogge in einer Grußbotschaft aus Lausanne. Setzt man die Namen in Kurzform zusammen, wird daraus der Satz "Bei Jing Huan Ying Ni": "Willkommen in Peking".
Kurz vor dem Festakt hatte die Koordinierungs-Kommission des Internationalen Olympischen Komitees auf einer Pressekonferenz die Arbeit des Organisationskomitees BOCOG gelobt, das inzwischen als Musterschüler gilt. "Der Stand der Vorbereitungen lässt uns in knapp drei Jahren erstklassige Bedingungen erwarten", sagte IOC-Mitglied Hein Verbruggen aus Holland, der besonders die Unterstützung der Staatsführung würdigte. Kein Wunder, hat die Partei doch die Spiele zur nationalen Reifeprüfung für das bevölkerungsreichste Land der Erde (1,3 Milliarden) erklärt.
Fragile Harmonie
Ob die harmonische Stimmung allerdings erhalten bleibt, ist ungewiss. Schon die Vergabe der Spiele im Juli 2001 an das Reich der Mitte war weltweit auf höchst gemischte Gefühle gestoßen. Der internationale Druck dürfte wegen der weiterhin massiven Verstöße gegen die Menschenrechte zunehmen, je näher das Ereignis rückt. Ob die Olympier ihre betont unpolitische Haltung (IOC-Präsident Jacques Rogge: "Wir sind nicht die UN und haben kein Mandat für Sanktionen") dann durchhalten können, ist die Frage.
Auf technischem Gebiet gibt es wenig Anlass zur Sorge. Alle Olympia-Projekte sollen bis 2007 fertig sein, darunter die 31 Wettkampfstätten (20 Neubauten), 59 Ring- und Zufahrtsstraßen sowie eine vierte U-Bahn. 40 Milliarden Dollar werden investiert, allein über fünf Milliarden zur Verwirklichung "Grüner Spiele" in der 14-Millionen-Metropole.
Ihr Zentrum wird das "Olympische Grün" im Norden, eine neue Parklandschaft mit Athletendorf, Olympiastadion und neun weiteren Sportstätten. Zehntausende Familien sollen dafür umgesiedelt worden sein. Um der Metropole ein "sauberes Gesicht" zu geben, werden Fabriken geschlossen, Abgase durch Heizkohle und Benzin drastisch reduziert. Ein gewaltiges Aufforstungsprogramm im Umland soll die Gefahr von Sandstürmen aus der Wüste bannen.
Pferdeseuche
Der drohenden Pferdeseuche in und um Peking fühlte man sich nicht gewachsen und verbannte die Reiter-Spiele ins 2000 Kilometer entfernte Hongkong. So mancher Beobachter vermutete dahinter eher das politische Motiv, die einstige Kronkolonie einzubinden, und dass dabei ein begrenzter Image-Verlust bewusst einkalkuliert war. Denn aus Sicht des Weltverbandes FEI ging der Schwarze Peter an das IOC, das zähneknirschend seinen Segen gab, und nicht an die Gastgeber.
Die richten alle Anstrengungen darauf, in knapp drei Jahren eine Erfolgsstory zu schreiben. Nicht Platz eins der Nationenwertung steht dabei ganz oben auf dem Wunschzettel, obwohl man mit Rang zwei 2004 in Athen hinter den USA bereits zum großen Sprung nach vorn angesetzt hat: "In der Zahl der Medaillen lagen die USA und Russland weit vor uns", sagte Sportminister Liu Peng. "Es wäre unrealistisch, sie 2008 überflügeln zu wollen."
Zumal man alles daransetzen wird, um nicht durch Dopingskandale in den eigenen Reihen das Gesicht zu verlieren. Jüngster Beleg für die harte Linie war die Überführung der Halbmarathon-Weltmeisterin Sun Yingjie bei den National-Spielen in Nanking.
Alles ist dem Ziel untergeordnet, 2008 ein China-Bild ohne Makel zu präsentieren. Jede Kampagne ist willkommen, um das Puzzle zu vervollständigen: vom Spuckverbot auf Straßen bis zum jüngsten Aufruf "Tausend Sätze Englisch lernen". Ab sofort ist täglich einer auf der Titelseite der größten Sportzeitung des Landes zu studieren.