德语读写辅导:汉赛尔和格蕾特尔
分类: 德语
时间: 2023-10-29 23:33:55
作者: 全国等级考试资料网
H?nsel und Gretel
Vor einem gro?en Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hie? H?nsel und das M?dchen Gretel. Er hatte wenig zu bei?en und zu brechen, und einmal, als gro?e Teuerung ins Land kam, konnte er das t?gliche Brot nicht mehr schaffen. Wie er sich nun abends im Bette Gedanken machte und sich vor Sorgen herumw?lzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau: Was soll aus uns werden? Wie k?nnen wir unsere armen Kinder ern?hren da wir für uns selbst nichts mehr haben? Wei?t du was, Mann, antwortete die Frau, wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist. Da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus, und wir sind sie los. Nein, Frau, sagte der Mann, das tue ich nicht; wie sollt ich’s übers Herz bringen, meine Kinder im Walde allein zu lassen! Die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerrei?en. Oh, du Narr, sagte sie, dann müssen wir alle viere Hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die S?rge hobeln, und lie? ihm keine Ruhe, bis er einwilligte. Aber die armen Kinder dauern mich doch, sagte der Mann. Die zwei Kinder hatten vor Hunger auch nicht einschlafen k?nnen und hatten geh?rt, was die Stiefmutter zum Vater gesagt hatte. Gretel weinte bittere Tr?nen und sprach zu H?nsel: Nun ist’s um uns geschehen. Still, Gretel, sprach H?nsel, gr?me dich nicht, ich will uns schon helfen. Und als die Alten eingeschlafen waren, stand er auf, zog sein R?cklein an, machte die Untertüre auf und schlich sich hinaus. Da schien der Mond ganz hell, und die wei?en Kieselsteine, die vor dem Haus lagen, gl?nzten wie lauter Batzen. H?nsel bückte sich und steckte so viele in sein Rockt?schlein, als nur hinein wollten. Dann ging er wieder zurück, sprach zu Gretel: Sei getrost, liebes Schwesterchen, und schlaf nur ruhig ein, Gott wird uns nicht verlassen, und legte sich wieder in sein Bett.
Als der Tag anbrach, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kam schon die Frau und weckte die beiden Kinder: Steht auf, ihr Faulenzer, wir wollen in den Wald gehen und Holz holen. Dann gab sie jedem ein Stückchen Brot und sprach: Da habt ihr etwas für den Mittag, aber e?t’s nicht vorher auf, weiter kriegt ihr nichts. Gretel nahm das Brot unter die Schürze, weil H?nsel die Steine in der Tasche hatte. Danach machten sie sich alle zusammen auf den Weg nach dem Wald. Als sie ein Weilchen gegangen waren, stand H?nsel still und guckte nach dem Haus zurück und tat das wieder und immer wieder. Der Vater sprach: H?nsel, was guckst du da und bleibst zurück, hab acht und vergi? deine Beine nicht! Ach, Vater, sagte H?nsel, ich sehe nach meinem wei?en K?tzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen. Die Frau sprach: Narr, das ist dein K?tzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint. H?nsel aber hatte nicht nach dem K?tzchen gesehen, sondern immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen.
Als sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater: Nun sammelt Holz, ihr Kinder, ich will ein Feuer anmachen, damit ihr nicht friert. H?nsel und Gretel trugen Reisig zusammen, einen kleinen Berg hoch. Das Reisig ward angezündet, und als die Flamme recht hoch brannte, sagte die Frau: Nun legt euch ans Feuer, ihr Kinder, und ruht euch aus, wir gehen in den Wald und hauen Holz. Wenn wir fertig sind, kommen wir wieder und holen euch ab.
H?nsel und Gretel sa?en um das Feuer, und als der Mittag kam, a? jedes sein Stücklein Brot. Und weil sie die Schl?ge der Holzaxt h?rten, so glaubten sie, ihr Vater w?r’ in der N?he. Es war aber nicht die Holzaxt, es war ein Ast, den er an einen dürren Baum gebunden hatte und den der Wind hin und her schlug. Und als sie so lange gesessen hatten, fielen ihnen die Augen vor Müdigkeit zu, und sie schliefen fest ein. Als sie endlich erwachten, war es schon finstere Nacht. Gretel fing an zu weinen und sprach: Wie sollen wir nun aus dem Wald kommen? H?nsel aber tr?stete sie: Wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist, dann wollen wir den Weg schon finden. Und als der volle Mond aufgestiegen war, so nahm H?nsel sein Schwesterchern an der Hand und ging den Kieselsteinen nach, die schimmerten wie neugeschlagene Batzen und zeigten ihnen den Weg. Sie gingen die ganze Nacht hindurch und kamen bei anbrechendem Tag wieder zu ihres Vaters Haus. Sie klopften an die Tür, und als die Frau aufmachte und sah, da? es H?nsel und Gretel waren, sprach sie: Ihr b?sen Kinder, was habt ihr so lange im Walde geschlafen, wir haben geglaubt, ihr wollet gar nicht wiederkommen. Der Vater aber freute sich, denn es war ihm zu Herzen gegangen, da? er sie so allein zurückgelassen hatte.
Nicht lange danach war wieder Not in allen Ecken, und die Kinder h?rten, wie die Mutter nachts im Bette zu dem Vater sprach: Alles ist wieder aufgezehrt, wir haben noch einen halben Laib Brot, hernach hat das Lied ein Ende. Die Kinder müssen fort, wir wollen sie tiefer in den Wald hineinführen, damit sie den Weg nicht wieder herausfinden; es ist sonst keine Rettung für uns. Dem Mann fiel’s schwer aufs Herz, und er dachte: Es w?re besser, da? du den letzten Bissen mit deinen Kindern teiltest. Aber die Frau h?rte auf nichts, was er sagte, schalt ihn und machte ihm Vorwürfe. Wer A sagt, mu? B sagen, und weil er das erstemal nachgegeben hatte, so mu?te er es auch zum zweitenmal.
Die Kinder waren aber noch wach gewesen und hatten das Gespr?ch mitangeh?rt. Als die Alten schliefen, stand H?nsel wieder auf, wollte hinaus und die Kieselsteine auflesen, wie das vorigemal; aber die Frau hatte die Tür verschlossen, und H?nsel konnte nicht heraus. Aber er tr?stete sein Schwesterchen und sprach: Weine nicht, Gretel, und schlaf nur ruhig, der liebe Gott wird uns schon helfen.
Am frühen Morgen kam die Frau und holte die Kinder aus dem Bette. Sie erhielten ihr Stückchen Brot, das war aber noch kleiner als das vorigemal. Auf dem Wege nach dem Wald br?ckelte es H?nsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Br?cklein auf die Erde. H?nsel, was stehst du und guckst dich um? sagte der Vater, geh deiner Wege! Ich sehe nach meinem T?ubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir Ade sagen, antwortete H?nsel. Narr, sagte die Frau, das ist dein T?ubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint. H?nsel aber warf nach und nach alle Br?cklein auf den Weg.
Die Frau führte die Kinder noch tiefer in den Wald, wo sie ihr Lebtag noch nicht gewesen waren. Da ward wieder ein gro?es Feuer angemacht, und die Mutter sagte: Bleibt nur da sitzen, ihr Kinder, und wenn ihr müde seid, k?nnt ihr ein wenig schlafen. Wir gehen in den Wald und hauen Holz, und abends, wenn wir fertig sind, kommen wir und holen euch ab. Als es Mittag war, teilte Gretel ihr Brot mit H?nsel, der sein Stück auf den Weg gestreut hatte. Dann schliefen sie ein, und der Abend verging; aber niemand kam zu den armen Kindern. Sie erwachten erst in der finstern Nacht, und H?nsel tr?stete sein Schwesterchen und sagte: Wart nur, Gretel, bis der Mond aufgeht, dann werden wir die Brotbr?cklein sehen, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Haus. Als der Mond kam, machten sie sich auf, aber sie fanden kein Br?cklein mehr, denn die viel tausend V?gel, die im Walde und im Felde umherfliegen, die hatten sie weggepickt. H?nsel sagte zu Gretel: Wir werden den Weg schon finden. Aber sie fanden ihn nicht. Sie gingen die ganze Nacht und noch einen Tag von Morgen bis Abend, aber sie kamen aus dem Wald nicht heraus und waren so hungrig, denn sie hatten nichts als die paar Beeren, die auf der Erde standen. Und weil sie so müde waren, da? die Beine sie nicht mehr tragen wollten, so legten sie sich unter einen Baum und schliefen ein. Nun war’s schon der dritte Morgen, da? sie ihres Vaters Haus verlassen hatten. Sie fingen wieder an zu gehen, aber sie gerieten immer tiefer in den Wald, und wenn nicht bald Hilfe kam, mu?ten sie verschmachten. Als es Mittag war, sahen sie ein sch?nes, schneewei?es V?gelein auf einem Ast sitzen, das sang so sch?n, da? sie stehen blieben und ihm zuh?rten. Und als es fertig war, schwang es seine Flügel und flog vor ihnen her, und sie gingen ihm nach, bis sie zu einem H?uschen gelangten, auf dessen Dach es sich setzte, und als sie ganz nahe herankamen, so sahen sie, da? das H?uslein aus Brot gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber die Fenster waren von hellem Zucker. Da wollen wir uns dranmachen, sprach H?nsel, und eine gesegnete Mahlzeit halten. Ich will ein Stück vom Dach essen, Gretel, du kannst vom Fenster essen, das schmeckt sü?. H?nsel reichte in die H?he und brach sich ein wenig vom Dach ab, um zu versuchen, wie es schmeckte, und Gretel stellte sich an die Scheiben und knupperte daran. Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:
Knupper, knupper, Kneischen,
Wer knuppert an meinem H?uschen ?"
Die Kinder antworteten:
Der Wind, der Wind,
Das himmlische Kind,
und a?en weiter, ohne sich irre machen zu lassen. H?nsel, dem das Dach sehr gut schmeckte, ri? sich ein gro?es Stück davon herunter, und Gretel stie? eine ganze runde Fensterscheibe heraus, setzte sich nieder und tat sich wohl damit. Da ging auf einmal die Türe auf, und eine steinalte Frau, die sich auf eine Krücke stützte, kam herausgeschlichen. H?nsel und Gretel erschraken so gewaltig, da? sie fallen lie?en, was sie in den H?nden hielten. Die Alte aber wackelte mit dem Kopfe und sprach: Ei, ihr lieben Kinder, wer hat euch hierher gebracht? Kommt nur herein und bleibt bei mir, es geschieht euch kein Leid. Sie fa?te beide an der Hand und führte sie in ihr H?uschen. Da ward ein gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, ?pfel und Nüsse. Hernach wurden zwei sch?ne Bettlein wei? gedeckt, und H?nsel und Gretel legten sich hinein und meinten, sie w?ren im Himmel.
Vor einem gro?en Walde wohnte ein armer Holzhacker mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; das Bübchen hie? H?nsel und das M?dchen Gretel. Er hatte wenig zu bei?en und zu brechen, und einmal, als gro?e Teuerung ins Land kam, konnte er das t?gliche Brot nicht mehr schaffen. Wie er sich nun abends im Bette Gedanken machte und sich vor Sorgen herumw?lzte, seufzte er und sprach zu seiner Frau: Was soll aus uns werden? Wie k?nnen wir unsere armen Kinder ern?hren da wir für uns selbst nichts mehr haben? Wei?t du was, Mann, antwortete die Frau, wir wollen morgen in aller Frühe die Kinder hinaus in den Wald führen, wo er am dicksten ist. Da machen wir ihnen ein Feuer an und geben jedem noch ein Stückchen Brot, dann gehen wir an unsere Arbeit und lassen sie allein. Sie finden den Weg nicht wieder nach Haus, und wir sind sie los. Nein, Frau, sagte der Mann, das tue ich nicht; wie sollt ich’s übers Herz bringen, meine Kinder im Walde allein zu lassen! Die wilden Tiere würden bald kommen und sie zerrei?en. Oh, du Narr, sagte sie, dann müssen wir alle viere Hungers sterben, du kannst nur die Bretter für die S?rge hobeln, und lie? ihm keine Ruhe, bis er einwilligte. Aber die armen Kinder dauern mich doch, sagte der Mann. Die zwei Kinder hatten vor Hunger auch nicht einschlafen k?nnen und hatten geh?rt, was die Stiefmutter zum Vater gesagt hatte. Gretel weinte bittere Tr?nen und sprach zu H?nsel: Nun ist’s um uns geschehen. Still, Gretel, sprach H?nsel, gr?me dich nicht, ich will uns schon helfen. Und als die Alten eingeschlafen waren, stand er auf, zog sein R?cklein an, machte die Untertüre auf und schlich sich hinaus. Da schien der Mond ganz hell, und die wei?en Kieselsteine, die vor dem Haus lagen, gl?nzten wie lauter Batzen. H?nsel bückte sich und steckte so viele in sein Rockt?schlein, als nur hinein wollten. Dann ging er wieder zurück, sprach zu Gretel: Sei getrost, liebes Schwesterchen, und schlaf nur ruhig ein, Gott wird uns nicht verlassen, und legte sich wieder in sein Bett.
Als der Tag anbrach, noch ehe die Sonne aufgegangen war, kam schon die Frau und weckte die beiden Kinder: Steht auf, ihr Faulenzer, wir wollen in den Wald gehen und Holz holen. Dann gab sie jedem ein Stückchen Brot und sprach: Da habt ihr etwas für den Mittag, aber e?t’s nicht vorher auf, weiter kriegt ihr nichts. Gretel nahm das Brot unter die Schürze, weil H?nsel die Steine in der Tasche hatte. Danach machten sie sich alle zusammen auf den Weg nach dem Wald. Als sie ein Weilchen gegangen waren, stand H?nsel still und guckte nach dem Haus zurück und tat das wieder und immer wieder. Der Vater sprach: H?nsel, was guckst du da und bleibst zurück, hab acht und vergi? deine Beine nicht! Ach, Vater, sagte H?nsel, ich sehe nach meinem wei?en K?tzchen, das sitzt oben auf dem Dach und will mir Ade sagen. Die Frau sprach: Narr, das ist dein K?tzchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein scheint. H?nsel aber hatte nicht nach dem K?tzchen gesehen, sondern immer einen von den blanken Kieselsteinen aus seiner Tasche auf den Weg geworfen.
Als sie mitten in den Wald gekommen waren, sprach der Vater: Nun sammelt Holz, ihr Kinder, ich will ein Feuer anmachen, damit ihr nicht friert. H?nsel und Gretel trugen Reisig zusammen, einen kleinen Berg hoch. Das Reisig ward angezündet, und als die Flamme recht hoch brannte, sagte die Frau: Nun legt euch ans Feuer, ihr Kinder, und ruht euch aus, wir gehen in den Wald und hauen Holz. Wenn wir fertig sind, kommen wir wieder und holen euch ab.
H?nsel und Gretel sa?en um das Feuer, und als der Mittag kam, a? jedes sein Stücklein Brot. Und weil sie die Schl?ge der Holzaxt h?rten, so glaubten sie, ihr Vater w?r’ in der N?he. Es war aber nicht die Holzaxt, es war ein Ast, den er an einen dürren Baum gebunden hatte und den der Wind hin und her schlug. Und als sie so lange gesessen hatten, fielen ihnen die Augen vor Müdigkeit zu, und sie schliefen fest ein. Als sie endlich erwachten, war es schon finstere Nacht. Gretel fing an zu weinen und sprach: Wie sollen wir nun aus dem Wald kommen? H?nsel aber tr?stete sie: Wart nur ein Weilchen, bis der Mond aufgegangen ist, dann wollen wir den Weg schon finden. Und als der volle Mond aufgestiegen war, so nahm H?nsel sein Schwesterchern an der Hand und ging den Kieselsteinen nach, die schimmerten wie neugeschlagene Batzen und zeigten ihnen den Weg. Sie gingen die ganze Nacht hindurch und kamen bei anbrechendem Tag wieder zu ihres Vaters Haus. Sie klopften an die Tür, und als die Frau aufmachte und sah, da? es H?nsel und Gretel waren, sprach sie: Ihr b?sen Kinder, was habt ihr so lange im Walde geschlafen, wir haben geglaubt, ihr wollet gar nicht wiederkommen. Der Vater aber freute sich, denn es war ihm zu Herzen gegangen, da? er sie so allein zurückgelassen hatte.
Nicht lange danach war wieder Not in allen Ecken, und die Kinder h?rten, wie die Mutter nachts im Bette zu dem Vater sprach: Alles ist wieder aufgezehrt, wir haben noch einen halben Laib Brot, hernach hat das Lied ein Ende. Die Kinder müssen fort, wir wollen sie tiefer in den Wald hineinführen, damit sie den Weg nicht wieder herausfinden; es ist sonst keine Rettung für uns. Dem Mann fiel’s schwer aufs Herz, und er dachte: Es w?re besser, da? du den letzten Bissen mit deinen Kindern teiltest. Aber die Frau h?rte auf nichts, was er sagte, schalt ihn und machte ihm Vorwürfe. Wer A sagt, mu? B sagen, und weil er das erstemal nachgegeben hatte, so mu?te er es auch zum zweitenmal.
Die Kinder waren aber noch wach gewesen und hatten das Gespr?ch mitangeh?rt. Als die Alten schliefen, stand H?nsel wieder auf, wollte hinaus und die Kieselsteine auflesen, wie das vorigemal; aber die Frau hatte die Tür verschlossen, und H?nsel konnte nicht heraus. Aber er tr?stete sein Schwesterchen und sprach: Weine nicht, Gretel, und schlaf nur ruhig, der liebe Gott wird uns schon helfen.
Am frühen Morgen kam die Frau und holte die Kinder aus dem Bette. Sie erhielten ihr Stückchen Brot, das war aber noch kleiner als das vorigemal. Auf dem Wege nach dem Wald br?ckelte es H?nsel in der Tasche, stand oft still und warf ein Br?cklein auf die Erde. H?nsel, was stehst du und guckst dich um? sagte der Vater, geh deiner Wege! Ich sehe nach meinem T?ubchen, das sitzt auf dem Dache und will mir Ade sagen, antwortete H?nsel. Narr, sagte die Frau, das ist dein T?ubchen nicht, das ist die Morgensonne, die auf den Schornstein oben scheint. H?nsel aber warf nach und nach alle Br?cklein auf den Weg.
Die Frau führte die Kinder noch tiefer in den Wald, wo sie ihr Lebtag noch nicht gewesen waren. Da ward wieder ein gro?es Feuer angemacht, und die Mutter sagte: Bleibt nur da sitzen, ihr Kinder, und wenn ihr müde seid, k?nnt ihr ein wenig schlafen. Wir gehen in den Wald und hauen Holz, und abends, wenn wir fertig sind, kommen wir und holen euch ab. Als es Mittag war, teilte Gretel ihr Brot mit H?nsel, der sein Stück auf den Weg gestreut hatte. Dann schliefen sie ein, und der Abend verging; aber niemand kam zu den armen Kindern. Sie erwachten erst in der finstern Nacht, und H?nsel tr?stete sein Schwesterchen und sagte: Wart nur, Gretel, bis der Mond aufgeht, dann werden wir die Brotbr?cklein sehen, die ich ausgestreut habe, die zeigen uns den Weg nach Haus. Als der Mond kam, machten sie sich auf, aber sie fanden kein Br?cklein mehr, denn die viel tausend V?gel, die im Walde und im Felde umherfliegen, die hatten sie weggepickt. H?nsel sagte zu Gretel: Wir werden den Weg schon finden. Aber sie fanden ihn nicht. Sie gingen die ganze Nacht und noch einen Tag von Morgen bis Abend, aber sie kamen aus dem Wald nicht heraus und waren so hungrig, denn sie hatten nichts als die paar Beeren, die auf der Erde standen. Und weil sie so müde waren, da? die Beine sie nicht mehr tragen wollten, so legten sie sich unter einen Baum und schliefen ein. Nun war’s schon der dritte Morgen, da? sie ihres Vaters Haus verlassen hatten. Sie fingen wieder an zu gehen, aber sie gerieten immer tiefer in den Wald, und wenn nicht bald Hilfe kam, mu?ten sie verschmachten. Als es Mittag war, sahen sie ein sch?nes, schneewei?es V?gelein auf einem Ast sitzen, das sang so sch?n, da? sie stehen blieben und ihm zuh?rten. Und als es fertig war, schwang es seine Flügel und flog vor ihnen her, und sie gingen ihm nach, bis sie zu einem H?uschen gelangten, auf dessen Dach es sich setzte, und als sie ganz nahe herankamen, so sahen sie, da? das H?uslein aus Brot gebaut war und mit Kuchen gedeckt; aber die Fenster waren von hellem Zucker. Da wollen wir uns dranmachen, sprach H?nsel, und eine gesegnete Mahlzeit halten. Ich will ein Stück vom Dach essen, Gretel, du kannst vom Fenster essen, das schmeckt sü?. H?nsel reichte in die H?he und brach sich ein wenig vom Dach ab, um zu versuchen, wie es schmeckte, und Gretel stellte sich an die Scheiben und knupperte daran. Da rief eine feine Stimme aus der Stube heraus:
Knupper, knupper, Kneischen,
Wer knuppert an meinem H?uschen ?"
Die Kinder antworteten:
Der Wind, der Wind,
Das himmlische Kind,
und a?en weiter, ohne sich irre machen zu lassen. H?nsel, dem das Dach sehr gut schmeckte, ri? sich ein gro?es Stück davon herunter, und Gretel stie? eine ganze runde Fensterscheibe heraus, setzte sich nieder und tat sich wohl damit. Da ging auf einmal die Türe auf, und eine steinalte Frau, die sich auf eine Krücke stützte, kam herausgeschlichen. H?nsel und Gretel erschraken so gewaltig, da? sie fallen lie?en, was sie in den H?nden hielten. Die Alte aber wackelte mit dem Kopfe und sprach: Ei, ihr lieben Kinder, wer hat euch hierher gebracht? Kommt nur herein und bleibt bei mir, es geschieht euch kein Leid. Sie fa?te beide an der Hand und führte sie in ihr H?uschen. Da ward ein gutes Essen aufgetragen, Milch und Pfannkuchen mit Zucker, ?pfel und Nüsse. Hernach wurden zwei sch?ne Bettlein wei? gedeckt, und H?nsel und Gretel legten sich hinein und meinten, sie w?ren im Himmel.