全国等级考试资料网

德语读写辅导:聪明的小裁缝1

分类: 德语  时间: 2023-10-29 13:57:30  作者: 全国等级考试资料网 
Vom klugen Schneiderlein
Es war einmal eine Prinzessin gewaltig stolz; kam ein Freier, so gab sie ihm etwas zu raten auf, und wenn er’s nicht erraten konnte, so ward er mit Spott fortgeschickt. Sie lie? auch bekanntmachen, wer ihr R?tsel l?ste, sollte sich mit ihr verm?hlen, und m?chte kommen, wer da wollte. Endlich fanden sich auch drei Schneider zusammen; davon meinten die zwei ?ltesten, sie h?tten so manchen feinen Stich getan und h?tten’s getroffen, da k?nnt’s ihnen nicht fehlen, sie mü?ten’s auch hier treffen. Der dritte war ein kleiner, unnützer Springinsfeld, der nicht einmal sein Handwerk verstand, aber meinte, er mü?te dabei Glück haben; denn woher sollt’s ihm sonst kommen. Da sprachen die zwei andern zu ihm: ?Bleib nur zu Haus, du wirst mit deinem bi?chen Verstande nicht weit kommen!" Das Schneiderlein lie? sich aber nicht irremachen und sagte, es h?tten einmal seinen Kopf darauf gesetzt und wollte sich schon helfen, und ging dahin, als w?re die ganze Welt sein.
Da meldeten sich alle drei bei der Prinzessin und sagten, sie sollte ihnen ihre R?tsel vorlegen; es w?ren die rechten Leute angekommen, die h?tten einen feinen Verstand, da? man ihn wohl in eine Nadel f?deln k?nnte. Da sprach die Prinzessin: ?Ich habe zweierlei Haar auf dem Kopf, von was für Farben ist das?" - ?Wenn’s weiter nichts ist", sagte der erste, ?es wird schwarz und wei? sein wie Tuch, das man Kümmel und Salz nennt." Die Prinzessin sprach: ?Falsch geraten, antworte der zweite!" Da sagte der zweite: ?Ist’s nicht schwarz und wei?, so ist’s braun und rot, wie meines Herrn Vaters Bratenrock." ?Falsch geraten", sagte die Prinzessin, ?antworte der dritte, dem seh ich’s an, der wei? es sicherlich." Da trat das Schneiderlein keck hervor und sprach: ?Die Prinzessin hat ein silbernes und ein goldenes Haar auf dem Kopf, und das sind die zweierlei Farben." Wie die Prinzessin das h?rte, ward sie bla? und w?re vor Schrecken beinah hingefallen, denn das Schneiderlein hatte es getroffen, und sie hatte fest geglaubt, das würde kein Mensch auf der Welt herausbringen. Als ihr das Herz wieder kam, sprach sie: ?Damit hast du mich noch nicht gewonnen; du mu?t noch eins tun. Unten im Stall liegt ein B?r, bei dem sollst du die Nacht zubringen; wenn ich dann morgen aufstehe und du bist noch lebendig, so sollst du mich heiraten."
Sie dachte aber, damit wollte sie das Schneiderlein loswerden, denn der B?r hatte noch keinen Menschen lebendig gelassen, der ihm unter die Tatzen gekommen war. Das Schneiderlein lie? sich nicht abschrecken, war ganz vergnügt und sprach: ?Frisch gewagt ist halb gewonnen." Als nun der Abend kam, ward mein Schneiderlein hinunter zum B?ren gebracht. Der B?r wollte auch gleich auf den kleinen Kerl los und ihm mit seiner Tatze einen guten Willkommen geben. ?Sachte, sachte", sprach das Schneiderlein, ?ich will dich schon zur Ruhe bringen." Da holte es ganz gem?chlich, als h?tt es keine Sorgen, welsche Nüsse aus der Tasche, bi? sie auf und a? die Kerne. Wie der B?r das sah, kriegte er Lust und wollte auch Nüsse haben. Das Schneiderlein griff in die Tasche und reichte ihm eine Handvoll; es waren aber keine Nüsse, sondern Wackersteine. Der B?r steckte sie ins Maul, konnte aber nichts aufbringen, er mochte bei?en, wie er wollte. Ei, dachte er, was bist du für ein dummer Klotz! kannst nicht einmal die Nüsse aufbei?en, und sprach zum Schneiderlein: ?Mein, bei? mir die Nüsse auf!" ?Da siehst du, was du für ein Kerl bist", sprach das Schneiderlein, ?hast so ein gro?es Maul und kannst die kleine Nu? nicht aufbei?en." Da nahm es die Steine, war hurtig, steckte dafür eine Nu? in den Mund und knack! war sie entzwei. ?Ich mu? das Ding noch einmal probieren", sprach der B?r, ?wenn ich’s so ansehe, ich mein, ich mü?t’s auch k?nnen." Da gab ihm das Schneiderlein abermals Wackersteine, und der B?r arbeitete und bi? aus allen Leibeskr?ften hinein. Aber du glaubst auch nicht, da? er sie aufgebracht hat. Wie das vorbei war, holte das Schneiderlein eine Violine unter dem Rock hervor und spielte sich ein Stückchen darauf. Als der B?r die Musik vernahm, konnte er es nicht lassen und fing an zu tanzen, und als er ein Weilchen getanzt hatte, gefiel ihm das Ding so wohl, da? er zum Schneiderlein sprach: ?H?r, ist das Geigen schwer?" - ?Kinderleicht, siehst du, mit der Linken leg ich die Finger auf, und mit der Rechten streich ich mit dem Bogen drauf los, da geht’s lustig, hopsasa, vivallalera!" ?So geigen", sprach der B?r, ?das m?cht ich auch verstehen, damit ich tanzen k?nnte, so oft ich Lust h?tte. Was meinst du dazu? Willst du mir Unterricht darin geben?" - ?Von Herzen gern", sagte das Schneiderlein, ?wenn du Geschick dazu hast. Aber weis einmal deine Tatzen her, die sind gewaltig lang, ich mu? dir die N?gel ein wenig abschneiden." Da ward ein Schraubstock herbeigeholt, und der B?r legte seine Tatzen darauf; das Schneiderlein aber schraubte sie fest und sprach: ?Nun warte, bis ich mit der Schere komme!" lie? den B?ren brummen, soviel er wollte, legte sich in die Ecke auf ein Bund Stroh und schlief ein.
Die Prinzessin, als sie am Abend den B?ren so gewaltig brummen h?rte, glaubte nicht anders, als er brummte vor Freuden und h?tte dem Schneider den Garaus gemacht. Am Morgen stand sie ganz unbesorgt und vergnügt auf; wie sie aber nach dem Stall guckt, so steht das Schneiderlein ganz munter davor und ist gesund wie ein Fisch im Wasser. Da konnte sie nun kein Wort mehr dagegen sagen, weil sie’s ?ffentlich versprochen hatte, und der K?nig lie? einen Wagen kommen, darin mu?te sie mit dem Schneiderlein zur Kirche fahren, und sollte sie da verm?hlt werden. Wie sie eingestiegen waren, gingen die beiden anderen Schneider, die ein falsches Herz hatten und ihm sein Glück nicht g?nnten, in den Stall und schraubten den B?ren los. Der B?r in voller Wut rannte hinter dem Wagen her. Die Prinzessin h?rte ihn schnauben und brummen. Es ward ihr angst, und sie rief: ?Ach, der B?r ist hinter uns und will dich holen!" Das Schneiderlein war fix, stellte sich auf den Kopf, streckte die Beine zum Fenster hinaus und rief: ?Siehst du den Schraubstock? Wann du nicht gehst, so sollst du wieder hinein." Wie der B?r das sah, drehte er um und lief fort. Mein Schneiderlein fuhr da ruhig in die Kirche, und die Prinzessin ward ihm an die Hand getraut, und er lebte mit ihr vergnügt wie eine Heidlerche. Wer’s nicht glaubt, bezahlt einen Taler.

相关文章

猜你喜欢

精选德语